Auch das Geschäft von Swiss Re leidet unter der Corona-Krise. Der Versicherer bestätigt einen Halbjahresverlust von 1,1 Milliarden Dollar.
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Das Logo der Rückversicherung Swiss Re vor einem Gebäude. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im ersten Halbjahr resultierte für die Swiss Re ein Verlust von 1,1 Milliarden Dollar.
  • Der Versicherer hat eine entsprechende Gewinnwarnung bestätigt.
  • Trotzdem zeigt man sich hinsichtlich der Zukunft optimistisch.
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Die Swiss Re ist wegen der Corona-Pandemie tief in die Verlustzone gestürzt. Der zweitgrösste Rückversicherer der Welt erlitt im ersten Halbjahr ein Defizit von 1,14 Milliarden US-Dollar. Dies nach einem Gewinn von 953 Millionen im Vorjahressemester.

Damit bestätigte die Swiss Re am Freitag eine Meldung von der vergangenen Woche. Damals hatte sie überraschend in einer Gewinnwarnung den Semesterverlust mit rund 1,1 Milliarden Dollar beziffert.

Die Coronakrise verursachte Schäden und Rückstellungen von 2,5 Milliarden Dollar. Ohne die Corona-Schäden und Rückstellungen hätte der zweitgrösste Rückversicherer der Welt einen Halbjahres-Gewinn von 865 Millionen Dollar erzielt.

Halbe Milliarde Verlust in grösster Sparte

Die Swiss Re gehe davon aus: Die Schäden und Rückstellungen, die im ersten Halbjahr verbucht worden seien, würden den Grossteil der endgültigen Corona-Verluste abdecken. «Die Auswirkungen auf unsere Ergebnisse sind zwar erheblich, sie bleiben jedoch beherrschbar. Denn unser Betrieb geht ohne Unterbrechung weiter und alle Geschäftsbereiche entwickeln sich gut», schrieb der Konzern.

Von den Schäden im ersten Halbjahr betreffen 1,5 Milliarden Dollar die Sach-Rückversicherungssparte. Die Schaden-/Kostenquote stieg dort auf 115,8 Prozent. Werte von über 100 Prozent bedeuten, dass die Swiss Re versicherungstechnisch Verlust macht. Die grösste Sparte des Konzerns fuhr einen Verlust von 519 Millionen Dollar ein nach einem Gewinn von 771 Millionen Dollar.

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Das Hauptgebäude von Swiss Re in Zürich. - Keystone

485 Milliarden Dollar Coronaschäden würden auf das Erstversicherungsgeschäft von Grossunternehmen (Corso) entfallen. Bei rund der Hälfte dieser Schäden handle es sich um Rückstellungen für Absagen von Veranstaltungen. Ein Geschäftsfeld, aus dem Corporate Solutions 2019 ausgestiegen sei.

Der übrige Teil stehe im Zusammenhang mit der expliziten Deckung sachschadenunabhängiger Betriebsunterbrechungen. Auch Schäden im Kredit- und Kautionsgeschäft spielen eine Rolle.

Corso erlitt einen Verlust von 301 Millionen Dollar nach einem Defizit von 402 Millionen Dollar. Der Turnaround des Sorgenkinds der Swiss Re sei auf gutem Wege.

Konzernchef von Swiss Re zeigt sich optimistisch

In der Leben- und Kranken-Rückversicherung sind Schäden in Höhe von 548 Milliarden Dollar entstanden. Hauptgrund seien höhere Mortalitätsschäden in den USA und Grossbritannien, die über den erwarteten Schadenniveaus lägen, hiess es weiter. Die Sparte erzielte einen Gewinn von 74 Millionen Dollar nach 459 Millionen Dollar vor einem Jahr.

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Christian Mumenthaler Group CEO Swiss Re. - Keystone

Die Netto-Prämieneinnahmen des Konzerns stiegen auf 19,3 Milliarden Dollar nach 18,2 Milliarden Dollar.

Für den Ausblick zeigte sich Konzernchef Christian Mumenthaler ermutigt: «Auch wenn im Hinblick auf künftige Covid-19-Schäden ein gewisses Mass an Unsicherheit besteht. Wir sind für den Ausblick unserer Gruppe zuversichtlich.»

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