Trotz den Unsicherheiten mit dem Ukraine-Krieg plant die Swatch Group, im Jahr 2022 im zweistelligen Bereich zu wachsen.
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Uhren von Swatch. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Swatch Group sieht positiv auf das neue Geschäftsjahr.
  • Trotz Unsicherheiten wegen dem Ukraine-Krieg will er Uhrenhersteller wachsen.

Die Swatch Gruppe hat das Geschäftsjahr 2021 erfolgreich abgeschlossen und ist bereit für weiteres Wachstum. Trotz der Krise in der Ukraine und der stark steigenden Rohstoffpreise zeigt sich Geschäftsführer Nick Hayek für das laufende Geschäftsjahr zuversichtlich.

«Trotz des Kriegs in der Ukraine bleiben wir optimistisch», sagte Hayek am Donnerstag an einer Medienkonferenz. Swatch hatte Anfang März zuerst die Exporte nach Russland gestoppt und ein paar Tage später auch die Läden dort geschlossen.

«Der russische Markt ist für die Swatch Gruppe nicht allzu relevant», so Hayek. Russland mache nur einen sehr kleinen Anteil am Gesamtumsatz der Gruppe aus. Hayek hofft aber, dass der Konflikt nicht lange dauert. «Nicht für uns, aber vor allem für die Menschen vor Ort.»

Rohstoff- und Chipmangel bremst Swatch nicht aus

Wegen des Kriegs werden Rohstoffe noch knapper - darunter auch für Uhrenhersteller wichtige Materialien wie Gold oder Diamanten. Swatch habe bereits 2021 seine Warenlager um 74 Prozent aufgestockt, hiess es. «Wir sehen deshalb keinen Einfluss durch den Rohstoffmangel», sagte Hayek. Zudem setze Swatch bei der Beschaffung der Rohmaterialien auf mehrere Quellen und etwa beim Gold auch auf Recycling.

Auch der Chipmangel geht quasi spurlos am Uhrenhersteller vorbei. Swatch produziert nämlich seine eigenen Computerchips und will so von internationalen Chipanbietern unabhängig bleiben. Eine wichtige Rolle nehme da die EM Microelectronic aus Marin ein, die neben Swatch auch internationale Konzerne zu ihren Kunden zähle.

Dagegen bekomme Swatch die Preissteigerungen an den Rohstoffmärkten zu spüren. Hayek plant aber nicht, die Preise für die Uhren der Swatch Gruppe, zu denen bekannte Marken wie Omega, Tissot oder Longines gehören, deshalb zu erhöhen. «Das ist nicht Teil unserer Strategie», führte Hayek aus. «Wir wollen fair mit unseren Kunden sein und kein Profit aus der Lage ziehen.»

Omikron bremst Swatch in Produktion

Auch die Lockdowns in verschiendenen chinesischen Städten aufgrund des erneuten Ausbruchs des Omikronviruses haben Auswirkungen auf die Gruppe. Damit habe Swatch aber bereits seit zwei Jahren zu kämpfen, insbesondere im Segment der Luxusuhren. «Die aktuellen Massnahmen belasten nur kurzfristig», ist sich Hayek sicher. Nach den Öffnungen würden die Leute jeweils wieder mehr Luxusgüter kaufen und den Konsum nachholen. Zudem sei der Onlinehandel eine gute Stütze.

Im Geschäftsjahr 2021 hat die Coronakrise der Gruppe kaum mehr geschadet. Der Umsatz stieg nach dem Einbruch des Vorjahres um rund einen Drittel auf 7,31 Milliarden Franken. Auch der Betriebsgewinn stieg deutlich auf 1,02 Milliarden Franken nach zuvor nur 52 Millionen. Und es resultierte unter dem Strich wieder ein Gewinn von 774 Millionen Franken, der auf Vorkrisenniveau von 2019 liegt. Im Jahr 2020 hatte Swatch einen Verlust von 53 Millionen erlitten – erstmals seit 1984.

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Die Swatch Group sieht positiv in die Zukunft. (Archivbild) - sda

Auch die Aktionäre freut das gute Ergebnis. Sie sollen je Inhaberaktie 5,50 Franken und je Namenaktie 1,10 Franken an Dividende erhalten. Für 2020 hatte Swatch noch 3,50 Franken je Inhaber- und 0,70 Franken je Namenaktie ausgeschüttet.

Trotz allen Auswirkungen durch den Krieg und die Pandemie sowie den globalen Unsicherheiten ist sich Nick Hayek sicher, das Wachstum im laufenden Geschäftsjahr fortsetzen zu können. Angestrebt wird ein Umsatzanstieg in Lokalwährungen, der im zweistelligen Prozentbereich liegen soll.

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