Die «Superzyklus» im Häusermarkt lässt nicht nach. Somit bleibt der Immobilienbesitz für weniger reiche Menschen schwierig.
Immobilienbesitz
Ein Immobilienbesitz auf an der Zürcher Goldküste. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Negativzinsen im Häusermarkt bedeuten, dass Eigentumswohnungen teuer und knapp bleiben.
  • Dabei bleiben viele ältere Eigentumswohnungen leer.

Die anhaltenden Negativzinsen führen dazu, dass Wohneigentum gesucht, teuer und knapp bleibt. Der seit Jahren andauernde Run auf Immobilien dürfte laut der Grossbank Crédit Suisse (CS) daher erneut in die Verlängerung gehen.

Anleger und Investoren seien weiterhin auf der Suche nach Möglichkeiten, um mit überschaubaren Risiken eine real positive Rendite zu erzielen. So die Immobilienexperten der Grossbank in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie. Da dies derzeit fast nur mit Immobilien möglich ist, dürfte der Anlagedruck laut CS auch in diesem Jahr bestehen bleiben. Und somit könnte der sogenannte Immobilien-«Superzyklus» andauern.

Immobilienbesitz wird immer teurer

Eine Folge der Negativzinsen sei unter anderem, dass Immobilienbesitz fast unerschwinglich geworden sei. Mehr als fünf Jahreseinkommen brauche es im Durchschnitt für den Erwerb einer Eigentumswohnung. Bei einem Einfamilienhaus seien es im Schnitt deren sieben.

Und ein Einbruch der Preise für Eigentum, und somit mehr Immobilienbesitz sei bisher nicht abzusehen: «Für Immobilienentwickler ist der Bau von Mietwohnungen schlicht einfacher und lukrativer. Institutionelle Investoren stehen Schlange wegen der Negativzinsen für den Kauf solcher Überbauungen», heisst es weiter.

Folglich entstehe zu wenig Wohneigentum, was die Knappheitserscheinungen verschärfe. Daher rechnen die CS-Experten auch in diesem Jahr mit weiter steigenden Eigentumspreisen.

Etwas ältere Wohnungen bleiben leer

Im Mietwohnungsmarkt ergibt sich derweil ein etwas anderes Bild: Die Negativzinsen führen hier zu wachsenden Leerständen. Auch weil die Bautätigkeit an der Nachfrage vorbeizielt. Auf dem Land wird gebaut, obwohl der Bedarf dort gering ist. In der Stadt ist Bauland knapp, die Nachfrage aber sehr hoch.

Was die Leerstände anbelangt, dürften gemäss den CS-Ökonomen dabei ältere Wohnungsobjekte am stärksten unter Druck geraten. Denn die höchsten Leerstände registriere man zur Zeit weder bei den alten noch bei den neuen Wohnungen. Sondern bei den nicht mehr ganz neuen Objekten.

Konkret handle es sich dabei um teure Mietwohnungen im Alter von drei bis sechs Jahren. Welche, die nach dem Auszug der Erstmieter nun leer stünden.

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