Still und heimlich ist an den Finanzmärkten in den letzten Jahren mit dem Family Office eine neue Macht entstanden. So wenden sich Superreiche von Banken ab.
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Superreiche wenden sich von Banken ab. (Banken wenden) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Superreiche setzten auf ein sogenanntes Family Office.
  • Auch Wirtschaftsprominente wie Jeff Bezos oder George Soros setzen auf moderne Butler.
  • Die Milliardäre wenden sich so von den Banken ab.

Die superreichen Top 0,001 Prozent der Weltbevölkerung engagieren zunehmend eigene Mitarbeiter: Diese kümmern sich als moderne Butler um Villen, Privatjets und Jachten, vor allem aber um das Vermögen kümmern.

«Fast alle Milliardäre haben inzwischen ein Family Office», sagt Bain-Berater Matthias Memminger. Was bei den Superreichen inzwischen zum guten Ton gehört, untergräbt zunehmend die etablierten Geschäftsmodelle der Banken. Und die grössten Family Offices haben ein Volumen erreicht, mit dem sie selbst Finanzinvestoren ausstechen. Bei grossen Übernahmen mischen sie mit.

Milliardäre wie Bezos wenden sich von Banken ab

«Wer zu einem Vermögen kommt, freut sich erstmal. Doch am nächsten Tag wacht er auf und merkt: Jetzt habe ich Arbeit für den Rest meines Lebens», sagt ein Brancheninsider. Immer mehr Reiche delegieren diese Arbeit an ein Family Office und wenden sich von Banken ab.

Darunter etwa Amazon-Gründer Jeff Bezos, der frühere Hedgefonds-Manager George Soros oder Luxusgüter-König Bernard Arnault.

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Auch der frühere Hedgefonds-Manager George Soros setzt auf ein Family Office. (Banken wenden) - Keystone

In den letzten Jahren hat diese Art von Vermögensverwalter einen regelrechten Boom erlebt. Campden-Wealth-Expertin Rebecca Gooch schätzt, dass es gegenwärtig 7300 Single Family Offices gibt.

Diese arbeiten für eine einzige Familie, 38 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren. Diese verwalteten den Rekordwert von 5,9 Billionen Dollar. Das ist rund doppelt so viel, wie Hedge Fonds auf die Waage bringen.

Hochburg sind die USA

Dabei ist die Spannbreite enorm. Von der Einmann-Einheit, die für 50 Millionen Dollar zuständig ist, bis zur Anlage-Organisation mit Dutzenden von Milliarden an Vermögen. Eine Anlagefirma wie Waypoint gleicht mit ihren rund 200 Mitarbeitern einer kleineren Ausführung von Private Equity-Firmen wie KKR.

Hochburg der Family Offices seien die USA. Darauf folgen Grossbritannien, die Schweiz und Deutschland, sagt Berater Memminger, der mit über 20 von ihnen zusammengearbeitet hat. Asien stehe erst am Anfang.

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