Sunrise mit leicht weniger Umsatz und etwas mehr Betriebsgewinn
Sunrise hat im dritten Quartal leicht weniger Umsatz gemacht, aber operativ einen Hauch mehr verdient. Während das Geschäft mit Privatkunden schrumpfte, konnte der zweitgrösste Telekomanbieter der Schweiz bei den Firmenkunden zulegen. Derweil läuft die Trennung vom Mutterkonzern Liberty Global nach Plan.
Von Juli bis September fiel der Umsatz um 1,3 Prozent auf 749,0 Millionen Franken, wie Sunrise am Mittwoch in einem Communiqué bekannt gab. Dabei sank der Umsatz mit Privatkunden um 4,4 Prozent. Grund dafür sei der nachlassende Effekt der Preiserhöhungen beim Wechsel von UPC-Kunden auf Sunrise-Angebote.
Zudem seien die Umsätze durch die Benutzung des Handys im Ausland (sog. Roaming) zurückgegangen. Auf der Kundenseite hat Sunrise vor allem im Mobilfunk zugelegt.
Im dritten Quartal habe man per saldo 48'000 neue Handyabokunden gewonnen. Das sei ein sehr starkes Nettowachstum, schrieb der Telekomanbieter. Auch beim Internet konnte Sunrise 5000 neue Abokunden anlocken.
Mittlerweile nutzen mehr als die Hälfte der Kunden Bündelangebote (56,6 Prozent). Sunrise will den Kunden mehr und höherwertige Produkte verkaufen. Zudem setzt der Anbieter auf ergänzende Dienstleistungen wie beispielsweise im Unterhaltungs-, Geräte- und Cybersecurity-Bereich.
Steigender Umsatz bei Geschäftskunden
Dagegen stieg der Umsatz im Geschäftskunden- und Grosshandels-Bereich um 6,8 Prozent. Das Wachstum sei vor allem durch steigende Internet- und Mobile-Abo-Einnahmen sowie einer starken Leistung im Geschäft mit virtuellen Netzbetreibern MVNO angekurbelt worden, schrieb Sunrise.
Man habe erneut einen renommierten Kunden gewonnen oder Vertragsverlängerungen erzielt wie beispielsweise mit dem FC Basel oder Sauber Motorsport. Der bereinigte Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen nach Abzug der Leasingzahlungen (EBITDAaL) stieg indes um 0,4 Prozent auf 274,4 Millionen Franken.
Grund dafür seien tiefere direkte Kosten und Verbesserungen bei den operativen Kosten, hiess es. Insgesamt hat Sunrise in den ersten neun Monaten einen Umsatz von 2,23 Milliarden Franken erzielt. Das ist ein leichter Rückgang von 0,3 Prozent.
Die Abspaltung von Liberty Global
Dabei sank der Umsatz mit Privatkunden um 2,9 Prozent auf 1,62 Milliarden. Der Umsatz mit Geschäftskunden und Grosshandel stieg dagegen um 7,0 Prozent auf 609 Millionen Franken. Der bereinigte EBITDAaL nahm um 1,1 Prozent auf 780,3 Millionen Franken zu.
«Die Finanzergebnisse entsprechen den Erwartungen», erklärte Konzernchef André Krause. Sunrise bestätige die Finanzziele 2024 weiterhin vollumfänglich, einschliesslich der Zahlung einer Dividende von mindestens 240 Millionen Franken Mitte 2025.
So erwartet der Konzern einen weitgehend stabilen Umsatz und ein stabiles bis niedriges Wachstum beim bereinigten EBITDAaL, wie es weiter hiess. Der bereinigte Free Cashflow solle zwischen 360 und 370 Millionen Franken erreichen.
Die Abspaltung sei von den Liberty Global-Aktionären mit über «99 Prozent Zustimmung gutgeheissen worden» und gehe damit auf die Zielgerade, sagte Krause. Ab dem «15. November beginne für Sunrise erneut die Reise als Schweizer Unternehmen», das an der Schweizer Börse kotiert sei.