Es fährt fast gar nicht mehr: Durch die jüngste Runde der Streikwelle in Grossbritannien ist der Zugverkehr in England am Freitag weitgehend lahmgelegt worden.
Leerer Bahnhof in London
Leerer Bahnhof in London - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Lokführer wollen mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen.

Die Mehrheit der Bahnunternehmen sagte wegen des Ausstands der Lokführer sämtliche Fahrten ab. Grosse Bahnhöfe wie Euston Station in London waren beinahe menschenleer. Millionen Pendlerinnen und Pendler mussten umplanen.

Die Lokführerinnen und Lokführer hatten bereits am Mittwoch gestreikt und folgten nun einem erneuten Aufruf der Gewerkschaften ASLEF und RMT. Sie fordern in den seit einem Monat andauernden Verhandlungen höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Zuletzt boten die Arbeitgeber acht Prozent mehr Lohn binnen zwei Jahren an.

Die Gewerkschaften lehnten dies ab. ASLEF-Funktionär Simon Weller sagte der britischen Nachrichtenagentur PA, die Arbeitnehmerseite sei aufgefordert worden, nicht mehr kollektiv zu verhandeln und sich auf einen Deal einzulassen, der Streiks ausschliesse. Der Vorschlag sei von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen.

In den vergangenen Monaten war es in Grossbritannien zu mehreren Streikwellen gekommen. In dieser Woche gab es am Mittwoch einen Höhepunkt, als etwa eine halbe Million Beschäftigte in den Ausstand traten. Neben Lokführern nahmen beispielsweise Lehrkräfte und Bedienstete des Grenzschutzes teil.

Die Streikenden beklagen den starken Anstieg der Lebenshaltungskosten und fordern entsprechende Lohnerhöhungen. Zugleich wird mit den Streiks gegen schlechte Arbeitsbedingungen, niedrige Renten sowie Regierungspläne protestiert, das Streikrecht einzuschränken.

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