Die Stimmung in der Schweizer Wirtschaft bleibt sehr gut und die Zeichen stehen weiterhin auf Erholung.
Bankenzentrum
Im Bild das Zürcher Bankenzentrum Paradeplatz. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das Wichtigste in Kürze

  • Während der Einkaufsmanagerindex in der Industrie im Juli gar auf ein neues Rekordhoch stieg, fiel er im Dienstleistungssektor zwar etwas, notiert aber weiter klar im positiven Bereich.
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Der PMI Industrie stieg im Berichtsmonat Juli um 4,3 auf 71,1 Punkte. Der Wert lag seit Beginn der Datenerhebung 1995 noch nie auf einem derart hohen Stand, wie die Credit Suisse am Montag mitteilte. Die Grossbank berechnet den Index zusammen mit dem Branchenverband Procure.ch.

Bereits im Mai war er auf ein neues Rekordhoch gestiegen, im Juni dann aber wieder etwas zurückgefallen. Der Index misst, wie optimistisch die Einkaufsmanager auf die zukünftige Wirtschaftsentwicklung blicken. Werte von über 50 Punkten deuten auf Wachstum hin. Auf dem Höhepunkt der Coronakrise im letzten Frühling war der Index bis auf 41,2 Punkte abgesackt.

Zu verdanken ist die positive Entwicklung im Juli laut den CS-Ökonomen einer markanten Steigerung der Produktion. Die entsprechende Subkomponente habe dank einem starken Anstieg ebenfalls einen neuen Rekordstand erreicht, heisst es. Konkret gaben 45 Prozent der Unternehmen an, dass sie mehr produzieren als im Vormonat, während bei nur 14 Prozent die Produktion geringer geworden ist.

Ebenfalls verbessert hat sich der Auftragsbestand, was eine rege Produktion in naher Zukunft erwarten lasse. Die Unternehmen hätten zudem verbreitet eingekauft: Sowohl die Einkaufsmenge als auch die Einkaufslager wurden in der Summe erhöht bzw. aufgestockt. Dabei gestalte sich die Einkaufslage allerdings nach wie vor schwierig: Sowohl die Lieferfristen als auch die Einkaufspreise nehmen den Angaben zufolge ausserordentlich verbreitet zu.

Mittlerweile, so die Ökonomen der Credit Suisse, verbessere sich auch die Arbeitsmarktlage, baue doch rund ein Drittel der Unternehmen den Personalbestand auf - die Erholung sei aber noch vergleichsweise verhalten.

Im mehr auf die Binnenwirtschaft ausgerichteten Dienstleistungssektor hat sich die Stimmung zwar nicht weiter aufgehellt - so sank der entsprechend PMI auf 60,8 von 64,4 Punkten. Er liegt auf dem aktuellen Stand aber weiterhin deutlich über der Wachstumsschwelle. Auf dem Höhepunkt der Krise war der PMI Dienstleistungen auf gegen 20 Punkte zurückgefallen.

Die Erholung im Dienstleistungssektor halte mittlerweile seit einem Jahr an und dank den Lockerungen der Corona-Massnahmen sei mit einem Fortschreiten auch in der nahen Zukunft zu rechnen, schreiben die CS-Ökonomen. Verantwortlich für den leichten Schwungverlust seien leicht sinkende Stände bei allen Subkomponenten. So hat die Geschäftstätigkeit - das Pendant zur Produktion in der Industrie - etwas weniger verbreitet zugenommen als im Vormonat, ebenso der Auftragsbestand und die Neuaufträge.

Ökonomen hatten im Vorfeld den PMI Industrie im Bereich von 62 bis 67 Punkten, den PMI Dienstleistungen bei 55 bis 64 Punkte geschätzt.

Auch andere Indikatoren zeigen ein freundliches Bild. Das KOF Konjunkturbarometer und damit der zweite wichtige Frühindikator für die Schweizer Wirtschaft hat sich im letzten Monat zwar leicht abgeschwächt, deutet aber auf dem aktuellen Niveau (129,8 Punkte) ebenfalls weiterhin auf eine sehr günstige Konjunkturentwicklung in den kommenden Monaten hin.

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