Stimmung bei Industrie-KMUs trotz US-Zöllen verbessert
Schweizer KMUs zeigen sich trotz US-Zöllen optimistisch. Bei Firmen mit US-Exporten hat sich die Lage hingegen verschlechtert.

In der Schweiz hat sich die Stimmung bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) trotz US-Zöllen zuletzt wieder etwas aufgehellt. Bei Firmen mit US-Exporten hat sich die Lage hingegen verschlechtert, und auch exportorientierte Firmen ohne US-Geschäft erwarten eine schlechtere Geschäftsentwicklung.
Insgesamt ist der Raiffeisen KMU PMI im September um 0,8 auf 50,5 Punkte gestiegen; er liegt damit wieder knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Den stärksten Beitrag zu diesem Anstieg lieferte die Einschätzung der befragten KMU zum Auftragsbestand, wie Raiffeisen am Mittwoch mitteilte.
Der entsprechende Unterindex habe sich auf 52,6 Punkte verbessert von zuvor 50,0 Zählern August. Aber auch die Teilindikatoren Produktion und Beschäftigung lägen wieder über der Marke von 50 und würden damit eine «leichte Expansion» signalisieren.
Damit habe sich die Geschäftslage der Schweizer Industrie nach der zweiten Erhebung des KMU PMI im Nachgang der Erhöhung des US-Zollsatzes auf 39 Prozent nicht weiter eingetrübt. «Dies gilt jedoch ausschliesslich für binnenorientierte Unternehmen sowie exportorientierte KMU ohne US-Geschäft», schreiben die Raiffeisen-Experten.
Auswirkungen des Handelskriegs auf Schweizer KMUs
Denn die direkt von den US-Zöllen betroffenen KMU vermelden laut Raiffeisen mehrheitlich einen weiteren Rückgang der Geschäftsaktivität: «Dies deutet darauf hin, dass die Exporte in die USA nach dem Einbruch im August auch im September wieder gesunken sind», heisst es dazu.
Allerdings werde die Lage von den betroffenen Unternehmen noch nicht als kritisch eingestuft. So schätze rund 40 Prozent der befragten KMU mit US-Geschäft die aktuelle Geschäftslage als «befriedigend» ein, knapp 30 Prozent sogar als «gut».
Etwas mehr als Viertel der Firmen mit US-Geschäft spreche aber von einer «schlechten» Situation. Und 4 Prozent hätten eine «sehr schlechte» Situation berichtet.
Für den KMU-PMI befragt Raiffeisen monatlich rund 200 Firmenkunden aus allen Branchen des verarbeitenden Gewerbes zu verschiedenen Aspekten ihrer Geschäftsaktivität.