Joel Hügli hat ein Startup gegründet: Er will unsere Schlafzimmer und unseren Schlaf mit einer nachhaltigen Matratze revolutionieren.
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Joel Hügli während der Entwicklung von einem komfortablen und nachhaltigen Matratzenkonzept für ecomade. - Joel Hügli, 2024

Das Wichtigste in Kürze

  • Matratzen sind unscheinbare Objekte mit beachtlichem Einfluss auf unseren Alltag.
  • Der Designer Joel Hügli hat seine Masterarbeit ecomade zum Startup weiterentwickelt.
  • Damit revolutioniert er die Matratzenbranche.
  • ecomade kombiniert Schlafkomfort und Nachhaltigkeit und wurde mehrfach ausgezeichnet.
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«So kann es nicht mehr weitergehen!» sagt Joel Hügli zur aktuellen Situation in der Matratzenbranche. Matratzen sind in jedem Schweizer Zuhause anzutreffen. Sie sind meistens weiss, gross und unscheinbar unter der Bettwäsche versteckt und fördern den gesunden Schlaf entscheidend.

Was viele nicht wissen: Matratzen tragen massgeblich zum Abfallvolumen in der Schweiz bei.

Gemäss der Schweizer Matratzenallianz werden hierzulande pro Jahr bis zu einer Million Matratzen entsorgt und null Prozent davon recycelt. Der Grossteil des ökologischen Fussabdruckes einer Matratze hängt mit den darin eingesetzten Materialien zusammen. Folglich hat man mit langlebigem und kreislauffähigem Produktdesign eine grosse Hebelwirkung für einen positiven Umwelteinfluss.

Alte Matratzen als Lernobjekt

Der Berner Produktdesigner und Forscher, Joel Hügli, hat sich im Rahmen seiner Masterthesis an der Hochschule Luzern der Problematik angenommen. Unter dem Titel ecomade – Abkürzung für Ecological Mattress Design – entwickelte er ökologischere Designlösungen für Matratzen.

Dabei war er sich nicht zu schade in seinem Keller ein paar alte und gebrauchte Matratzen akribisch auseinanderzunehmen. Er wollte schauen, was da so alles drinsteckt. «das Zerlegen der alten Matratzen ist keine angenehme Arbeit, aber super wertvoll, um neue Erkenntnisse zu sammeln» sagt Joel Hügli. Das Hauptproblem mit herkömmlichen Matratzen ist der verklebte Materialmix, der sich kaum zerlegen und recyceln lässt.

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Die Gründung von einem Startup braucht seine Zeit: Eine alte Matratze, die von Joel Hügli mühselig in ihre Einzelteile zerlegt wurde. - Joel Hügli, 2021

Für die Vision einer nachhaltigen Matratzenbranche hat Joel Hügli bereits während der Masterarbeit viel Support von Unternehmen und Förderstiftungen erhalten. Sein Einsatz und die Unterstützung haben sich gelohnt. Mit seiner Masterarbeit konnte er aufzeigen, dass nachhaltiges Matratzendesign in der Praxis möglich ist. Das beweist er gleich selbst mit einem komfortablen, langlebigen und recyclingfreundlichen Matratzenprototyp inklusive eigens recycelten Textilien aus alten Matratzenhüllen.

Von der Masterarbeit zum Startup

Das Ergebnis der Masterarbeit lässt sich sehen. Davon zeugen unter anderem die neusten Nominierungen für den Swiss Design Award und den Green Concept Award. Auch die Auszeichnung mit dem renommierten Design Preis Schweiz hat er sich geholt.

«Ich hätte nie gedacht, dass sich so viele Menschen für Matratzen interessieren» sagt Joel Hügli lachend und ergänzt: «Der positive Zuspruch und die Preisehrungen sind wunderbare Anerkennungen für meinen Einsatz. Das positive Momentum nehme ich gleich mit, für die Gründung vom Startup ecomade.ch».

In einem kleinen Team arbeitet er bei ecomade an der Weiterentwicklung. So ist er im Herbst 2024 für den Marketlaunch bereit. Die Matratzen von ecomade verfügen über ein angenehmes Schlafklima mit einem 7-Zonen Kern, der sich dem Körper ideal anpasst.

Dabei ist es Joel Hügli wichtig, dass die Matratzen in der Schweiz produziert werden. Die eingesetzten Materialien sind komfortfördernd, langlebig und nachhaltig.

Dazu kommt die unkomplizierte Pflege und der kostenlose Abhol- und Recyclingservice, nach dem die Matratze ausgedient hat. «Ironischerweise hat mir das Startup schon viel Schlaf geraubt, aber mit der Vorfreude auf den Pop-up Store, dem neuen Webauftritt und den vielen Anmeldungen für den Willkommens-Rabatt-Code ist der Schlafmangel gleich wieder vergessen» erzählt Joel Hügli.

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