Die Stadt Bern fördert erstmals mit einem interaktiven Parcours die Gesundheit der Lehrpersonen. Denn wenn die Lehrpersonen gesund und glücklich sind, lernen auch die Kinder besser. Das belegen verschiedene Studien.
Schülerpult mit Unterrichtsmaterialien und Etui - Keystone
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Aussagen wie «Gesundheit beginnt im Kopf», «Führst du oder ich?», «Schätzen wertschätzen» und «(T)Raumideen» standen auf den Posten des Parcours im Berner Breitenrain am Mittwoch. Den Parcours durchlaufen in der Woche vor Schulbeginn rund 300 Lehrpersonen der Stadt Bern.

Ziel ist, dass die Lehrpersonen Erkenntnisse in den Unterricht tragen, ihre eigene Gesundheit fördern und damit letztendlich das Schulklima verbessern. Denn verschiedene Studien belegen, dass Kinder bei gesunden Lehrpersonen besser lernen können.

Umgekehrt gesagt: Wenn eine Lehrperson aufgrund von Stress psychisch angeschlagen vor der Klasse steht, leiden auch die Kinder. Dabei gilt der Lehrberuf als besonders anspruchsvoll und belastend. Gemäss einer Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz von 2014 ist jede dritte Lehrperson stark Burnout gefährdet.

Bewältigungsstrategien entwickeln

Das bestätigten am Anlass verschiedene teilnehmende Lehrkräfte. «Es ist schwierig im Alltag zurückzuschrauben», sagte eine Teilnehmerin auf Anfrage. Zwar seien sich viele Lehrpersonen der Problematik der Überlastung bewusst, in der Umsetzung hapere es jedoch oft.

Von dem Parcours erhoffe sie sich, ein Bewusstsein für die eigene Gesundheit zu schaffen und Bewältigungsstrategien entwickeln zu können. Dabei geht es im Parcours nicht primär um Aufklärung, sondern viel mehr ums Erleben.

An einem Posten durften die Lehrpersonen etwa einen eigenen «Pausen-Button» gestalten, an einem anderen mussten sie im Team und mit verbundenen Augen gemeinsam einen Ball balancieren.

Teuscher: Pflicht der Stadt

Bildungsdirektorin Franzsika Teuscher sieht die Stadt Bern als Arbeitgeberin von rund 1500 Lehrerinnen und Lehrern verpflichtet, deren Gesundheit zu fördern. Es sei Aufgabe der Stadt, gute Arbeitsbedingungen zu schaffen und attraktive Arbeitsplätze anzubieten, sagte sie vor den Medien in Bern.

Der Parcours ist ein Projekt des Netzwerkes gesundheitsfördernder Schulen sowie des Gesundheitsdienstes der Stadt Bern. Das Konzept basiert auf einer Idee des Kantons Aargau und wurde vom Gesundheitsdienst zusammen mit der PH Bern weiterentwickelt.

Wird nach der Premiere ein positives Fazit gezogen, wird der Kurs nächstes Jahr wiederholt. Dieses Jahr war das Angebot innert einer Woche ausgebucht.

-Mitteilung der SDA (mba)

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