Einen Boost für die ganze Branche erwartet Peter Spuhler. Der Chef von Zugbauer Stadler Rail sieht den öffentlichen Verkehr im Trend.
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Peter Spuhlers Stadler Rail beschäftigt 7'000 Menschen auf der ganzen Welt. (Archivbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Stadler-Rail-Chef Peter Spuhler hofft auf mehr Investitionen im öffentlichen Verkehr.
  • Er sieht seine Branche im Trend.

«Der öffentliche Verkehr und somit auch unsere Branche liegen im Trend», sagte Peter Spuhler der «Finanz und Wirtschaft». Die Infrastrukturprogramme verstärkten das laut dem Chef von «Stadler Rail» noch.

«Joe Biden will 1,9 Billionen Dollar in die Infrastruktur stecken. Eine unglaubliche Zahl!», sagte Spuhler in dem am Freitagabend online veröffentlichten Interview.

Neue Aufträge sind laut Spuhler auch nötig - trotz eines Auftragsbestands von 16 bis 17 Milliarden Franken. «Der Auftragsbestand sieht grösser aus, als er ist», so der Stadler-Rail-Verwaltungsratspräsident und -Chef.

Ein Viertel sei Unterhalt und Service. Diese Verträge liefen teilweise über 30 Jahre. Zudem brauche es in der Branche jeweils sicher ein bis eineinhalb Jahre bis zum Produktionsstart.

Planung der Nachfolge

«Wenn wir beim Auftragsbestand unter zwei Jahresumsätze kämen, würde es schon sehr kritisch», so Spuhler. «Dieses Jahr muss noch der eine oder andere grössere Auftrag hereinkommen, damit wir 2024 und 2025 eine gute Auslastung haben.»

Zudem äusserte sich Spuhler zur Nachfolgeplanung von Stadler Rail: Vor fast einem Jahr übernahm er den Chefposten wieder und trennte sich von Thomas Ahlburg. Ihn hatte er 2018 zu seinem Nachfolger bestimmt. «Mein Nachfolger war nicht in der Lage, den Leistungsausweis zu bringen, den wir von ihm erwartet hatten», so Spuhler.

Stadler Rail soll schuldenfrei werden

Deshalb will er sich nun Zeit lassen. Es sei jetzt nicht matchentscheidend, ob er noch ein Jahr länger mache oder nicht, sagte er. «Der nächste Schuss muss sitzen.» Sein Ziel sei es, die Firma wieder schuldenfrei, mit einem -Rekordauftragsbestand und einer EBIT-Marge um 8 Prozent übergeben zu können.

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Blick auf den Hauptsitz von Stadler Rail in Bussnang TG. - Keystone

Im laufenden Geschäftsjahr rechnet Stadler Rail mit einer EBIT-Marge von über 6 Prozent. Stadler sei von der Pandemie relativ hart getroffen worden. Vor diesem Hintergrund habe man wie viele Industrieunternehmen eine eher defensive Prognose gestellt. «Das Ziel ist sicher, besser abzuschliessen als kommuniziert.»

Eher bedeckt hielt sich Spuhler bezüglich seines Engagements beim Backwarenkonzern Aryzta. Die FuW hatte Mitte März berichtet, dass Spuhler einen Anteil von knapp 3 Prozent übernommen haben soll. «Ich habe da einfach privat ein paar Aktien gekauft», sagte er nun. «Daraus soll kein grösseres Engagement werden.»

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