Die UBS bekommt einen neuen Chef. Sergio Ermotti tritt ab, ab November übernimmt Ralph Hamers das Ruder.
Sergio Ermotti
Sergio Ermotti gab den USB-Chefposten im Jahr 2020 ab. - keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Sergio Ermotti gibt nach neun Jahren den Chefposten bei der UBS ab.
  • Ralph Hamers übernimmt, er war bisher Chef der niederländischen Grossbank ING.

An der Spitze der Grossbank UBS steht ein Wechsel an. Der Chef des niederländischen Geldhauses ING, Ralph Hamers, löst Anfang November Sergio Ermotti als Konzernleiter ab.

Hamers wird bereits ab dem 1. September 2020 als Mitglied der Konzernleitung zur UBS stossen, um einen reibungslosen Übergang in der Führung sicherzustellen.

«Es ist ein Privileg, UBS führen zu dürfen», sagt Ermotti heute Mittag vor versammelter Presse. «Ich habe als Lehrling nie daran gedacht, Chef der grössten Bank der Schweiz zu werden, als ich meine Berufslehre begonnen habe.» Er danke allen aktuellen und vergangenen Kollegen für ihre Hingabe.

Ralph Hamers
Ralph Hamers soll bei der ING in einen Geldwäschefall verwickelt sein. - dpa

Es sei aber die richtige Zeit, um ein neues Kapitel aufzuschlagen. «UBS ist heute in ausgezeichneter Verfassung, geniesst maximale strategische Flexibilität und ist gut positioniert.» Ermotti spricht seinem Nachfolger das volle Vertrauen aus.

Dem UBS-CEO wurden zuletzt Ambitionen nachgesagt, auf den Posten des Verwaltungsratspräsidenten zu wechseln. Damit konfrontiert, sagt er: «Ich bin sehr fokussiert auf die kommenden acht Monate. Über meine Zukunft werde ich zu einem anderen Zeitpunkt sprechen.» Ob er später für das Geldhaus in einer anderen Form tätig sein werde, bleibt offen.

Lob von Weber für Ermotti

An der Pressekonferenz findet Verwaltungsratspräsident Axel Weber nur gute Worte für Ermotti: «Sergio war ein herausragender CEO. Ich danke ihm für seinen langjährigen Einsatz.»

Axel Weber UBS
Axel Weber, Verwaltungsratspräsident der Grossbank UBS. - Keystone

Ralph Hamers erklärte den Medien: «Ich habe grossen Respekt für die UBS.» Er lobt das gute Verhältnis, welches er bereits mit der Banken-Spitze pflegt.

«Die UBS zu führen, wird für mich eine grosse Herausforderung werden.» Doch alle Erfolgsfaktoren seien vorhanden. Ob er das Filialnetz reduzieren werde, wie er es bei der ING gemacht hat, lässt er offen. Weber sagt dazu: «Filialen und Digitalisierung sind nicht zwei Dinge, die sich gegenseitig ausschliessen.»

Hamers verdiente bei der niederländischen Bank rund 2 Millionen Euro, Ermotti bei der UBS rund 14 Millionen Franken. Darauf angesprochen, sagt Weber: «Das Gehalt steht im Verhältnis zur Performance. Sergio hat sich bewiesen. Wir erwarten auch vom neuen Chef Perfomance. Wenn gut es läuft, wird er gut bezahlt.»

UBS
Die Börse begrüsst den Chefwechsel offenbar. - Google

Überraschende Ankündigung

Als ein heisser Anwärter auf die Ermotti-Nachfolge galt früher etwa der damalige Investmentbank-Chef Andrea Orcel. Doch er verliess die UBS, um als Chef bei der spanischen Santander anzuheuern, was allerdings scheiterte. Vor einem Jahr las man, die UBS führe schon Gespräche mit Christian Meissner, dem ehemaligen Investmentbank-Chef der Bank of America.

An der Börse kommt die Änderung gut an. Am Mittag war das Wertpapier der Schweizer Grossbank über zwei Prozent im Plus.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Sergio ErmottiDigitalisierungEuroFrankenUBS