Die Gewerkschaften kritisieren die Zinserhöhung der SNB. Diese führe zu einer Frankenaufwertung und zu einer grossen Verunsicherung.
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Thomas Jordan, der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die SNB hebt den Leitzins erstmals seit Jahren deutlich an.
  • Für die hiesigen Gewerkschaften ist der Schritt «unverständlich».

Die Gewerkschaften sind nicht einverstanden mit dem Entscheid der SNB, die Zinsen um einen halben Prozentpunkt zu erhöhen. Für den Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) agiert die SNB mit «unangebrachter geldpolitischer Härte», wie der Dachverband am Donnerstag mitteilte.

Mit dem überraschenden Zinsschock löse die Schweizerische Nationalbank eine Frankenaufwertung und eine Verunsicherung aus, so der SGB. Seiner Ansicht nach sind die Teuerungsgefahren gering und die höheren Preise vor allem auf den Krieg und die Corona-Massnahmen zurückzuführen. Dennoch habe die SNB voll auf den Inflationsbekämpfungsmodus geschaltet.

«Die Zinserhöhung ist unverständlich und bringt Konjunkturrisiken sowie Verunsicherung an den Finanzmärkten», sagte SGB-Chefökonom Daniel Lampart gegenüber AWP. Indirekt bedeute der Zinsentscheid auch, dass die SNB eine weitere Aufwertung des Frankens zulassen werde. Und das, obwohl der Franken nach wie vor überbewertet sei, erklärte der SGB.

Die SNB lasse dabei im Unklaren, wohin sie die Schweiz und den Franken führen wolle. Die Gewerkschaften fürchten in der Folge um Arbeitsplätze und Löhne, etwa im Tourismus.

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