SNB weist im ersten Semester Gewinn aus
Die erste Hälfte des Jahres verläuft für die SNB positiv. Sie weist einen Gewinn von 56,8 Milliarden Franken aus.

Das Wichtigste in Kürze
- Im zweiten Quartal 2024 schreibt die Schweizerische Nationalbank einen kleinen Verlust.
- Dennoch resultiert für das erste Halbjahr ein hoher Gewinn von 56,8 Milliarden Franken.
- Ob Bund und Kantone mit einer Ausschüttung rechnen können, ist noch unsicher.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im ersten Semester 2024 einen hohen Gewinn eingefahren. Im zweiten Quartal allein gab es aber einen kleinen Verlust. Dies ist dem am Mittwoch veröffentlichten Zwischenbericht der SNB zu entnehmen.
Demnach betrug der Gewinn für die Periode von Januar bis Juni des laufenden Jahres 56,8 Milliarden Franken. Nach einem Gewinn von 58,8 Milliarden im ersten Quartal resultierte im zweiten Jahresviertel damit ein Minus von 2,0 Milliarden Franken.
Während die Nationalbank im Semester auf ihren Fremdwährungspositionen ein Plus von 49,3 Milliarden erzielte, gab es auf dem mengenmässig unveränderten Goldbestand einen Bewertungsgewinn von 12,2 Milliarden. Auf den Frankenpositionen resultierte dagegen ein Verlust von 4,5 Milliarden Franken.
Ausschüttung an Bund und Kantonen trotz hohem Gewinn unsicher
Eine Ausschüttung an Bund und Kantone ist trotz des hohen Gewinns der SNB im ersten Halbjahr aus heutiger Sicht weiter sehr unsicher. Die SNB müsste laut den Ökonomen der UBS für eine Minimalausschüttung einen 2024er-Gewinn von mindestens 65 Milliarden erzielen. Für eine Maximalausschüttung müsste er gar mehr als 105 Milliarden betragen.
Die SNB betont denn auch wie üblich, dass ihr Ergebnis überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen und Kapitalmärkte abhängig ist. Starke Schwankungen seien deshalb die Regel und Rückschlüsse vom Zwischenergebnis auf das Jahresergebnis nur bedingt möglich.
Letztes Jahr beispielsweise hatte die Nationalbank im ersten Quartal ebenfalls einen hohen Gewinn eingefahren (26,9 Mrd.), musste dann aber zum Jahresabschluss einen Verlust von 3,2 Milliarden Franken ausweisen. Das Ergebnis kann wegen der hohen Abhängigkeit von den Finanzmärkten allerdings in beide Richtungen stark ausschlagen.