Die Bankenregulierung in der Schweiz steht vor Anpassungen, um das Risiko von Grossbanken zu minimieren.
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Martin Schlegel, SNB-Vizepräsident. (Archivbild) - keystone

Die Bankenregulierung muss laut SNB-Vizepräsident Martin Schlegel so ausgestaltet werden, dass das Risiko einer Grossbank für die Schweiz tragbar sei. Zentral sei allerdings nicht nur die Grösse der Bank, sondern welches Geschäftsmodell sie habe und welches Risiko dieses Modell berge, sagte Schlegel in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit der «Finanz und Wirtschaft».

Unbestritten sei, dass es Anpassungen des Too-big-to-fail-Regimes brauche, sagte Schlegel. Nun müsse abgewartet werden, was im Bericht des Bundesrates stehe. «Es muss das Ziel sein, die UBS abwickeln zu können», bekräftigte der Vizepräsident der Schweizerischen Nationalbank, der als möglicher Nachfolger des im September abtretenden SNB-Präsidenten Thomas Jordan gilt.

Ziel: Robuste Kapitalisierung und verbesserte Liquiditätsvorsorge

Ziel der Regulierung sei, dass Banken widerstandsfähiger würden, betonte Schlegel. Das umfasse sowohl eine robuste Kapitalisierung als auch eine verbesserte Liquiditätsvorsorge. Um auf «Liquiditätsstress» besser vorbereitet zu sein, sollten die Banken Sicherheiten vorbereiten. «Typischerweise sind dies Hypotheken, da sie den grössten Teil der Aktiven von Schweizer Banken ausmachen.»

Zu der Frage, ob es eine deutliche Erhöhung der Kapitalanforderungen an die Grossbank UBS brauche, gab sich Schlegel bedeckt. «Wir sagen zum jetzigen Zeitpunkt nicht, dass es mehr Kapital braucht. Das muss erst vertieft analysiert werden.» Das Eigenkapital der Banken solle aber so gestaltet werden, dass es Verluste besser abfangen könne. «Wichtig ist, dass qualitativ und quantitativ ausreichend Kapital vorhanden ist.»

Klar ist für Schlegel auch weiterhin: «Eine Zentralbank darf nur gegen ausreichende Sicherheiten Liquidität geben.» Der Public Liquidity Backstop (PLB) würde es zwar erlauben, Liquidität mit einer Garantie des Bundes zu gewähren. «Diese Form von Liquiditätshilfe einzusetzen, ist aber Sache der Politik, nicht der Zentralbank, denn es kommen potenziell Steuergelder zum Einsatz.»

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