Sika übernimmt einen führenden Klebstoffhersteller in Japan. Damit will das Unternehmens eine Position in Japan stärken.
Der Bauchemie- und Klebstoffhersteller Sika musste aufgrund der Coronakrise in der ersten Jahreshälfte einen Umsatzrückgang von über 3 Prozent hinnehmen. Ohne einen Firmenzukauf hätte das Minus sogar rund 10 Prozent betragen. (Archivbild)
Der Bauchemie- und Klebstoffhersteller Sika musste aufgrund der Coronakrise in der ersten Jahreshälfte einen Umsatzrückgang von über 3 Prozent hinnehmen. Ohne einen Firmenzukauf hätte das Minus sogar rund 10 Prozent betragen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sika hat einen führenden Klebstoffhersteller in Japan übernommen.
  • Damit soll der Einfluss auf dem japanischen Markt verbessert werden.
  • Auch der Zugang zur Autoindustrie wird dadurch verbessert.

Der Bauchemiekonzern Sika übernimmt einen führenden Kleb- und Dichtstoffhersteller in Japan. Das Unternehmen mit Sitz in Baar teilte am frühen Mittwochmorgen mit, es habe Hamatite, die Klebstoffsparte von Yokohama Rubber Co. Ltd., zugekauft.

Hamatite sei ein Marktführer in Japan und biete Kleb- und Dichtstoffe für die Autoindustrie und den Bausektor an. Dies teilte Sika mit.

Mit der Übernahme verbessere Sika seine Position im japanischen Markt. Zudem erhalte er einen umfassenderen Zugang zu allen grossen japanischen Automobilherstellern sowie ein erweitertes Sortiment an Dicht- und Klebstoffen für die japanische Bauindustrie.

Hamatite mit Sitz in Tokio erziele einen Jahresumsatz von umgerechnet 160 Millionen Franken. Die Transaktion erfolge vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden. Einen Kaufpreis nannte Sika in der Mitteilung nicht.

Sikas Automobilbereich wird um 20 Prozent wachesen

Hamatite werde Sikas Gruppenumsatz um rund 2 Prozent erhöhen, rechnet ZKB-Analyst Philipp Gamper vor. Der Automobilbereich werde mit diesem Schritt indes um etwa 20 Prozent wachsen. Die Übernahme werde Sika dort helfen zu wachsen, wo der Marktanteil noch gering gewesen sei, meinte Markus Mayer von Helvea Baader.

Mit der Übernahme löst Sika auch das Versprechen ein, in diesem Jahr wieder mehr Gas bei Zukäufen zu geben. Im vergangenen Jahr hatten die Reisebeschränkungen rund um den Globus infolge der Corona-Pandemie Übernahmen erschwert. Die Akquisitionspipeline sei aber voll, hatte der scheidende Konzernchef Paul Schuler anlässlich der Bilanzmedienkonferenz im Februar gesagt.

Bereits die vierte Übernahme in diesem Jahr

Übernahmen sind fester Bestandteil der Unternehmensstrategie. Ergänzende Akquisitionen sollen rund ein Drittel des jährlich angepeilten Umsatzwachstums von 6 bis 8 Prozent beisteuern. In diesem Jahr hat Sika bereits vier Akquisitionen angekündigt.

Sika hatte im ersten Quartal 2021 trotz der Corona-Pandemie einen Rekordumsatz verzeichnet. In der Region Asien/Pazifik war das Unternehmen zum Jahresanfang um ein Viertel gewachsen.

An der Börse wirft der jüngste Zukauf keine grossen Wellen: Die Sika-Papiere notierten im frühen Handel um 0,3 Prozent tiefer, während der Gesamtmarkt SMI um 0,1 Prozent verlor.

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