Mehr als die Hälfte der Schweizer fordern, dass Unternehmen die Umwelt schützen. Doch das Konsumverhalten zeigt ein anderes Bild.
Konsum
Schweizer fordern Umweltschutz, konsumieren aber nicht immer nachhaltig. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • 57 Prozent der Schweizer fordern, dass sich Unternehmen umweltbewusst verhalten.
  • Gleichzeitig nimmt der CO2-Ausstoss von Neuwagen seit Jahren wieder zu.
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Umweltschutz ist für Schweizer Konsumenten durch und durch ein wichtiges Thema. Das hat sich auch während der Corona-Krise nicht geändert, wie eine aktuelle Studie des Marktforschers GfK zeigt.

So verlangen 57 Prozent der Schweizer, dass sich Unternehmen und Marken umweltbewusst verhalten sollen. Bei den Frauen liegt der Anteil gar bei 63 Prozent.

Die Erhebung zeigt auch: Nicht die Jungen, sondern Konsumenten über 40 Jahre wollen Unternehmen besonders in die Pflicht nehmen.

SUV
Paris will die Parkgebühren für SUV deutlich erhöhen. - dpa

Allerdings sieht die Realität weniger grün aus. In den letzten Jahren zog der durchschnittliche CO2-Ausstoss bei Neuwagen wieder an. Flugreisen erreichten Höchststände. Und der Fleischkonsum stagniert auf hohem Niveau, trotz Alternativen.

Es braucht eine Verhaltensänderung

Wirtschaftspsychologe Christian Fichter überrascht dies nicht. «Die Ergebnisse zeigen schön, dass wir gerne von den Unternehmen Dinge verlangen, zu denen wir selber nicht bereit sind.» Generell sei Umweltbewusstsein im Trend. «Vor allem in Ländern, wo es an nichts mangelt.»

Klimawandel
Wirtschafts- und Konsumpsychologe Christian Fichter. - Nau.ch

Fichter sieht allerdings sehr wohl, dass ein Umdenken stattfindet. Allerdings brauche es jetzt eine Verhaltensänderung. «Es gibt zwar Gruppen, die ihr Verhalten ändern: Klimajugend und Veganer zum Beispiel. Diese geniessen derzeit viel Aufmerksamkeit, aber es sind trotzdem Minderheiten, und das werden sie auch bleiben.»

Experte fordert Regulierungen

Was ist also die Lösung? Die Politik, aber auch die Wirtschaft plädiert für Eigenverantwortung.

Doch das reiche nicht, sagt der Wirtschaftspsychologe. «Es braucht zwingend beides: Aufklärung und Einsicht der Konsumenten – und flankierende Regulierungen. Gutes tun fällt leichter, wenn es Vorschrift ist.»

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