Diesel-Autos verlieren massiv an Beliebtheit. Gleichzeitig erleben alternative Antriebe wie Hybride und E-Autos einen Höhenflug.
Diesel
Der VW-Abgasskandal hat den Ruf des Dieselmotors nachhaltig ramponiert. - dpa-infocom GmbH
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Diesel-Neuwagen haben aktuell einen Marktanteil von 16 Prozent.
  • Elektro-Autos und Hybride legen auch 2021 kräftig zu.

Noch nicht lange ist es her, da wurde der Dieselmotor in Europa als Klima-Retter angepriesen. Immerhin sind Selbstzünder genügsamer als vergleichbare Benziner.

Dann kam der Diesel-Skandal. Der Volkswagen-Konzern – grösster Autobauer der Welt – musste zugeben, dass das Abgasreinigungssystem nur im Labor funktionierte. Auch bei anderen Autobauern entlarvten Prüfungen auf der Strasse Probleme mit der Abgasreinigung. Der Selbstzünder wurde von Saubermann zum Dreckspatz.

Dieselskandal
Die Abgasreinigungssysteme funktionierten oft nur im Labor. - dpa

Das war 2015. Seither wurden die Abgas-Vorschriften für Diesel-Autos verschärft. Jetzt sind die Fahrzeuge auch im realen Betrieb verhältnismässig sauberer.

Marktanteil schrumpft immer weiter

Doch das nützt nichts mehr. In den ersten fünf Monaten des Jahres kommen Diesel-Neuwagen auf 16 Prozent Marktanteil, wie aktuelle Zahlen des Importeuren-Verbands Auto-Schweiz zeigen. In der Vorjahresperiode waren es noch 24 Prozent. Zur Erinnerung: Vor dem Diesel-Skandal war fast jeder zweite Neuwagen ein Selbstzünder.

Durch den Abstieg des Diesels kommt der Aufstieg der alternativen Antriebe. Mit einem Marktanteil von 38 Prozent machen Hybride und E-Autos dem Benziner Konkurrenz.

VW ID.3
Volkswagen glaubt fest an das Elektroauto. - dpa-infocom GmbH

Aktuell ist jeder fünfte Neuwagen ein Hybrid – also ein Benziner mit einem zusätzlichen Elektromotor. Die umstrittenen Plug-in-Hybride kommen auf einen Marktanteil von 8 Prozent, das reine Elektroauto auf 9 Prozent. Die Absatzzahlen haben sich gegenüber dem Vorjahr mindestens verdoppelt. Wasserstoff spielt nach wie vor keine Rolle.

Absatz-Einbruch hält an

Insgesamt wurden in den ersten fünf Monaten des Jahres 98'500 Neuwagen verkauft. Das sind 25 Prozent mehr als in der katastrophalen Vorjahresperiode, zufrieden sind die Importeure aber nicht.

Wird ihr nächstes Auto über einen alternativen Antrieb verfügen?

«Wir kämpfen derzeit mit einigen Herausforderungen», sagt Auto-Schweiz-Sprecher Christoph Wolnik. Zum einen seien die Kunden nach wie vor zurückhaltend. «Zum anderen führen Lieferprobleme bei Mikrochips seitens der Hersteller zu Verzögerungen von Fahrzeugauslieferungen.»

Und wie geht es weiter? Die gesamte Autobranche richtet sich aktuell auf die E-Mobilität aus. Wenn Volkswagen wieder Impulsgeber ist, dürfte das Rennen für Diesel und Benziner gelaufen sein. Der Konzern hat im Frühjahr angekündigt, keine neuen Verbrennungsmotoren mehr entwickeln zu wollen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

ElektroautoE-MobilitätVolkswagen