Schweizer Exporte im April mit Rücksetzer, Anstieg bei Uhren

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Zürich,

Die Schweizer Uhrenindustrie konnte einen massiven Anstieg an Exporten verzeichnen. Doch die Chemisch-Pharmazeutische Industrie sorgte für einen Rücksetzer.

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Regional betrachtet führte die Schweiz aus allen drei grossen Wirtschaftsräumen weniger Güter ein. (Symbolbild) - keystone

Die Schweizer Exportlandschaft ist im April zweigeteilt. Während die Uhrenindustrie getrieben von Exporten in die USA einen massiven Anstieg verzeichnete, sorgte insbesondere die Chemisch-Pharmazeutische Industrie für einen Rücksetzer im Vergleich zum Rekord im Vormonat.

Insgesamt sanken die Ausfuhren im April saisonbereinigt um 9,2 Prozent (real -3,3%) auf 25,23 Milliarden Franken, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am Dienstag mitteilte.

Die Importe erreichten mit einem deutlichen Rückgang von 15,6 Prozent (real -10,0%) einen Stand von 18,90 Milliarden Franken. Durch dieses noch grössere Minus erreichte der Exportüberschuss mit rund 6,33 Milliarden erneut einen Rekord.

Generell hätten die Monate Februar und März 2025 einen sehr starken Anstieg sowohl bei den Exporten als auch den Importen aufgewiesen, sodass der Rückgang nun im April nicht überraschend komme, so das BAZG auf Nachfrage von AWP. Trotz des starken Rückgangs verbleibe das Exportniveau im April auf dem zweithöchsten je registrierten Monatsstand.

Uhrenexporte zogen im April massiv an

Mit einem starken Anstieg um nominal 18 Prozent zogen die Uhrenexporte im April massiv an. Dabei sind die Ausfuhren in die USA im Zuge der Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump regelrecht explodiert. Hier schossen die Exporte um 149 Prozent in die Höhe. Ohne die US-Ausfuhren wären die Exporte im April hingegen um 6,4 Prozent gesunken, wie der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH mitteilte.

Der starke Anstieg in den USA sei hauptsächlich das Ergebnis vorgezogener Lieferungen, die durch Ankündigung hoher Zölle ausgelöst worden seien, hält der Uhrenverband fest. Donald Trump hatte Anfang April die Wirtschaft mit der Ankündigung hoher Importzölle geschockt, in Höhe von über 30 Prozent auf Schweizer Waren.

Analysten können dieser Entwicklung nicht viel positives abgewinnen. «Der starke Anstieg der US-Exporte ist für die Branche eher eine Spiegelung der unsicheren Situation als ein Zeichen von strukturell starker Nachfrage», fasst es einer zusammen. Genauer betrachtet habe sich die Situation ohne diesen US-Sondereffekt im April verglichen mit der Entwicklung von Januar bis März eher noch verschlimmert.

Beim Blick auf die anderen Branchen sackten insbesondere die chemisch-pharmazeutischen Produkte ab, und zwar um 17,1 Prozent oder um 3,0 Milliarden Franken. Hauptverantwortlich sei dafür der Einbruch um fast 44 Prozent bei den Medikamentenausfuhren gewesen, erklärt das BAZG. Diese waren wie auch die Exporte insgesamt im März durch Vorzieh-Effekte in Erwartung der Trump-Zölle in die Höhe geschossen.

Exporte in die EU hielten sich relativ stabil

Positiv entwickelte sich hingegen die MEM-Industrie. Der Export von Maschinen und Elektronik (+1,4%) legte zu, auch Präzisionsinstrumente (+2,3%) waren gefragt.

Regional stachen insbesondere die Ausfuhrverluste mit Nordamerika ins Auge, die um 34,7 Prozent einbrachen. Insbesondere der Handel mit den USA sank um hohe 36,1 Prozent. Laut Experten gab es im Vorfeld des von US-Präsident Donald Trumps ausgerufenen «Liberation Day» von Anfang April sogenannte Vorzieheffekte. Waren wurden noch rasch verschifft, ehe der befürchtete Zollhammer seine Wirkung entfaltete.

Die Exporte in die EU hielten sich derweil relativ stabil (-0,3%) während sich im Handel mit Asien eine gewisse positive Dynamik (+4,4%) zeigte.

Für den Importrückgang war eine breite Güterpalette verantwortlich, 10 der 12 Warengruppen wiesen ein Minus auf. Erneut leisteten die chemisch-pharmazeutischen Produkte den grössten Beitrag zum Gesamtrückgang – sie sanken um knapp ein Drittel. Aber auch Energieträger (-13,0%) oder Präzisionsinstrumente (-6,2%) wurden weniger importiert. Einen Zuwachs bei den Importen wurde indes bei Bijouterie und Juwelierwaren (+9,6%) registriert.

Regional betrachtet führte die Schweiz aus allen drei grossen Wirtschaftsräumen weniger Güter ein. Besonders ausgeprägt war dabei der Einbruch in Europa (-20,1%). Aus Nordamerika (-15,4%) wurden ebenfalls weniger Waren eingeführt, während die Einfuhren aus Asien (-2,6%) vergleichsweise moderat zurückgingen.

Kommentare

User #6279 (nicht angemeldet)

Also wenn das in der EU solche Zahlen gibt dann wird fast vom Untergang geschrieben.

User #4077 (nicht angemeldet)

Hallo, Rücksetzer ach je.

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