Schweiz erwartet Anerkennung der UK-Börsenäquivalenz im Februar

Keystone-SDA
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Bern,

Der Bundesrat rechnet mit einer Anerkennung der Gleichwertigkeit der Schweizer Börse SIX durch Grossbritannien in einer Woche. Die entsprechende Regulierung, die den Schweizer Börsen Gleichwertigkeit attestiert, werde derzeit vom britischen Parlament geprüft.

Das Wichtigste in Kürze

  • Es werde erwartet, dass diese angenommen werde und am 3. Februar 2021 in Kraft treten könne, schrieb das Finanzdepartement (EFD) am Mittwoch in einem Communiqué.

Dies verlautete nach einer Onlinekonferenz von Bundesrat Ueli Maurer mit dem britischen Schatzkanzler Rishi Sunak.

Unmittelbar nach der Anerkennung würden die von der Schweiz ergriffenen Massnahmen zum Schutz der Schweizer Börseninfrastruktur nicht mehr auf Grossbritannien anwendbar sein. Damit fällt für London das Bundesratsverbot für den Handel von Schweizer Aktien an EU-Börsen weg.

Im Juni 2020 hatten die beiden Finanzminister Ueli Maurer und Rishi Sunak in einer gemeinsamen Erklärung bereits die Absicht zu einem Finanzdienstleistungsabkommen zwischen den beiden Staaten bekundet. Damit soll der grenzüberschreitende Marktzugang für eine breite Palette an Finanzdienstleistungen im Versicherungs-, Banken-, Asset-Management- sowie Kapitalmarktinfrastrukturbereich ermöglicht werden.

An der Videokonferenz am Mittwoch hätten Maurer und Sunak weitere Schritte für konkrete Verhandlungen zu den einzelnen Themen in den nächsten Monaten vereinbart, hiess es. Das Abkommen solle auf dem Prinzip der gegenseitigen Anerkennung der entsprechenden Finanzmarktregulierung sowie des jeweiligen Aufsichtsrahmens basieren.

Schweizer Aktien können also bald wieder in der britischen Hauptstadt gehandelt werden, da Grossbritannien aus der EU ausgetreten ist. Im Sommer 2019 hatte die EU-Kommission wegen mangelnden Fortschritts beim Rahmenabkommen die Gleichwertigkeit der Schweizer Börse SIX verweigert.

Eine eigentlich technische Beurteilung wurde von Brüsseler Seite als politisches Druckmittel eingesetzt. Damit hat die EU-Kommission den Investoren aus der Europäischen Union den Handel an der Schweizer Börse verboten.

Der Bundesrat holte in der Folge zum Gegenschlag aus und verbot den Handel mit Schweizer Wertpapieren an EU-Börsen. Dadurch verlagerte sich Handelsvolumen von ausländischen Handelsplätzen an die Schweizer Börse. Die Schweizer Börse SIX erfreute sich viel höherer Handelsvolumina. Bis dahin war gerade in London ein grosser Teil von Aktien der Schweizer Grosskonzerne gehandelt worden. Nun kommt London nach dem Brexit wieder zum Zuge.

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