Schlechte Nachrichten für Schoggi-Liebhaber: Die Süssigkeit könnte bald teurer werden. Wegen eines Wetterphänomens werden die zwei wichtigsten Zutaten knapp.
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Eine Frau kauft Schweizer Schokolade. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wetterphänomene lassen die beiden wichtigsten Zutaten für Schokolade knapp werden.
  • Die Preise für Kakao und Zucker schnellen in die Höhe.
  • Dies bekommen auch Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten zu spüren.
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Schoggi-Liebhaber müssen jetzt stark sein. Denn: Die Preise könnten bald steigen.

Verantwortlich dafür sind überdurchschnittlich starke Regenfälle in Westafrika. Die beiden wichtigsten Produktionsländer, die Elfenbeinküste und Ghana, melden in einigen Gebieten Überschwemmungen der Kakaoplantagen. Als Folge fürchten sich die Bauern vor Krankheiten an ihren Bäumen, die ihre Ernten schmälern.

Die Auswirkungen des Wetterphänomens sind bereits sichtbar, wie der «Tagesanzeiger» schreibt. Im laufenden Erntejahr sind fast fünf Prozent weniger Kakao in den Häfen der Elfenbeinküste angekommen als im Vorjahr. Die Kakao-Produktion bleibt im zweiten Jahr hinter der Nachfrage zurück, die Vorräte sind auf dem niedrigsten Stand seit vier Jahrzehnten.

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Bauern in Suhum, Ghana, schälen Kakaobohnen.
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Starke Regenfälle lassen die Kakaoernte kleiner ausfallen als in den Vorjahren.
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Ein Händler verkauf Zucker in Pakistan. Auch die Zucker-Produktion leidet unter schlechtem Wetter.
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In der Folge steigen auch die Preise für Schokolade.

Auch bei der zweiten wichtigen Zutat für Schokolade, dem Zucker, sieht die Lage ähnlich aus: Wegen schlechtem Wetter verzeichnen die wichtigsten Produktionsländer Indien, China, Pakistan und Thailand grosse Ernterückgänge. Die Folge: Weltweit schnellen die Preise für Zucker in die Höhe.

Die drohende Knappheit bewegt auch die Finanzwelt: An der Londoner Börse kam es bereits zu panikartigen Käufen von Schokoladenherstellern. Seit Jahresbeginn haben sich die Preise in Dollar gerechnet um 59 Prozent erhöht. Damit weist Kakao einen der stärksten Preisanstiege unter den börsengehandelten Rohstoffe in diesem Jahr auf.

Weiterer Preisanstieg möglich

Verschwindet die Schoggi in der Schweiz nun bald aus den Regalen? «Versorgungsengpässe wurden uns bislang keine gemeldet», sagt Urs Furrer, Direktor des Verbands der Schweizerischen Schokoladenfabriken Chocosuisse gegenüber dem «Tagesanzeiger». Aber: Als Folge der steigenden Preise für Kakao, Zucker und auch Verpackungen seien Schoggi-Produkte bereits teurer geworden.

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Und die Preise dürften weiter steigen: «Es ist eher mit Auf- statt Abschlägen zu rechnen», heisst es bei der Migros. Auch der Schweizer Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli erhöhte die Preise, wie am Dienstag bekanntgegeben wurde. Den mengenmässigen Absatz hätten die gestiegenen Preise aber nicht verringert. Heisst: Konsumentinnen und Konsumenten sind vorerst bereit, mehr für Schoggi zu bezahlen.

Davon dürften in erster Linie Spekulanten und Exporteure profitieren. Von den westafrikanischen Produzenten werden wohl viele weiterhin an der Armutsgrenze leben.

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