Dank der hohen Ölpreise und der grossen Verkaufsmengen steigert der Erdölkonzern Saudi Aramco den Gewinn um 39 Prozent. Der Staat verdient kräftig mit.
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Erdölförderung der Saudi Aramco. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Um 39 Prozent kann Saudi Aramco seinen Gewinn im Vergleich zum letzten Jahr erhöhen.
  • Der staatliche Erdölkonzern Saudi-Arabiens ist einer der grössten der Welt.
  • Grund für das Wachstum ist vor allem der hohe Ölpreis.

Der Erdölkonzern Saudi Aramco steigerte den Nettogewinn im dritten Quartal auf 42,4 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einer Zunahme von 39 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, ist dies vor allem den höheren Ölpreisen und den grösseren Verkaufsmengen zu verdanken.

Saudi Aramco ist quasi ein Staatsbetrieb. 98,5 Prozent der Anteile hält der Staat Saudi-Arabien, es ist seine Haupteinnahmequelle.

«Auch wenn die Ölpreise durch wirtschaftliche Unsicherheit beeinträchtigt waren, ist unsere langfristige Aussicht, dass die Nachfrage nach Öl steigt.» Das erklärte der Chef von Saudi Aramco, Amin Nasser. Er begündete diese Erwartung mit dem weltweiten Bedarf «nach mehr bezahlbarer und verlässlicher Energie». Dennoch hat Konprinz Mohammed bin Salman Massnahmen eingeleitet, um die stark Öl-abhängige Wirtschaft seines Landes stärker zu diversifizieren.

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Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman. Fast alle Anteile an Saudi Aramco gehören dem Staat. - Keystone

Saudi-Arabien führt die Opec-Gruppe Öl exportierender Länder an. Gemeinsam mit weiteren Ländern – vor allem Russland – bilden sie die Opec+. Der Zusammenschluss hatte sich Anfang Oktober auf eine deutliche Produktionssenkung im November geeinigt.

Diplomatischer Schlag gegen die USA

Der Schritt wurde weithin als diplomatischer Schlag ins Gesicht gegen die USA gewertet, die sich explizit dagegen ausgesprochen hatten. Die US-Regierung kritisierte, die saudische Führung wusste, dass eine Drosselung der Ölförderung «die russischen Einnahmen vergrössern und die Sanktionen abschwäche». US-Präsident Joe Biden kündigte «Konsequenzen» und eine Neubewertung der Beziehung zu Saudi-Arabien an.

Die Regierung in Riad versicherte daraufhin, die Entscheidung über die Senkung der Ölfördermenge sei «rein aus wirtschaftlichen Erwägungen» getroffen worden. Es handle sich keinesfalls um eine «Parteinahme des Königreichs in internationalen Konflikten». Die Produktionssenkung zu verschieben, hätte zu wirtschaftlichen Einbussen geführt.

Einnahmen von Saudi Aramco bringen Wirtschaftswachstum

Die steigenden Öleinnahmen bescheren Saudi-Arabien ein beachtliches Wirtschaftswachstum. Laut einer vorläufigen Schätzung der Regierung wuchs die Wirtschaft im dritten Quartal um 8,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert für Saudi-Arabien für dieses Jahr ein Wachstum seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 7,6 Prozent.

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