Russland leidet zurzeit wirtschaftlich unter den Folgen des Coronavirus. Aus diesem Grund wagt das Land einen Annäherungsversuch in Richtung Deutschland.
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Russlands Handelsminister Denis Manturow spricht sich für eine enge Zusammenarbeit mit Deutschland aus. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Während der Corona-Krise will Russland enger mit Deutschland zusammenarbeiten.
  • Russlands Handelsminister Denis Manturow hat sich mit deutschen Top-Managern unterhalten.
  • Russlands Wirtschaft leidet zurzeit stark unter der Corona-Pandemie.

Russland will in der Corona-Krise seine wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Deutschland verstärken. Besonders bei der Auto- und Eisenbahnindustrie sowie im Energiesektor wolle man auf «die gemeinsame Produktion mit hoher Wertschöpfung» setzen. Dies sagte der russische Handelsminister Denis Manturow bei einer Online-Konferenz der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK).

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Windräder im niedersächsischen Sievern. Russland will sich mehr an der deutschen Energieindustrie beteiligen. - AFP

Dabei sprach Manturow auch mit 20 deutschen Top-Managern unter anderem von Siemens und Volkswagen, wie die AHK am Dienstag mitteilte. Einige der Unternehmen kündigten demnach bereits Investitionen an.

Russland kämpft mit dem Coronavirus

Die Corona-Krise schwächt die russische Wirtschaft zunehmend. Wichtige Industriezweige mussten wegen der Quarantänemassnahmen über Wochen ihre Produktion unterbrechen. Kremlchef Wladimir Putin, der besonders auch auf deutsche Investitionen setzt, hatte angeordnet, die Wirtschaft wieder aufzubauen. Deutsche Unternehmen hatten nach AHK-Angaben mit Direktinvestitionen in den Jahren 2018 und 2019 Rekordwerte erreicht.

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Russische Offiziere in Moskau: Viele ihrer Kollegen müssen im Ukraine-Krieg persönlich an der Front nach dem Rechten sehen. - dpa

Die deutsche Wirtschaft habe trotz Sanktionen, politischer Spannungen und Corona weiter grosses Vertrauen in das Potenzial des russischen Marktes. So Matthias Schepp, AHK-Chef in Russland. Dabei betonte Schepp abermals, dass die gemeinsame Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 ein «dringend nötiges Projekt» für die Energiesicherheit Europas sei.

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Pipeline-Arbeiter in Russland. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Die Gaspipeline werde von allen Seiten politisiert. Das Milliardenprojekt steht kurz vor der Fertigstellung, die USA wollen es aber auf den letzten Metern noch stoppen. Sie argumentieren, Deutschland begebe sich in Abhängigkeit von Russland.

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