Schwerer Rückschlag für die von Facebook geplante Kryptowährung Libra: Weitere Grossunternehmen verlassen das Libra-Aufsichtsgremium.
Facebook-Währung Libra
Die Logos des Internetkonzerns Facebook (rechts) und der von ihm vorgestellten globalen Digitalwährung Libra. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Visa, Mastercard und Ebay kehren der Digitalwährung Libra den Rücken zu.
  • Der Kommunikationschef der Libra Association Dante Disparte zeigt sich gelassen.
  • Facebook will Libra im kommenden Jahr einführen.
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Am Freitag kündigten die Kreditkartenfirmen Visa und Mastercard, die Internet-Handelsplattform Ebay und der Online-Bezahldienst Stripe ihren Rückzug an. Einige schlossen allerdings nicht aus, sich in Zukunft erneut an dem Projekt zu beteiligen.

Der Kommunikationschef der Libra Association, Dante Disparte, reagierte gelassen. Auch wenn sich die Zahl der Mitglieder über die Zeit verändere, bleibe das Ziel das gleiche, erklärte er. «Eine sichere, transparente und verbraucherfreundliche Umsetzung eines weltweiten Bezahlystems, das finanzielle Barrieren für Milliarden Menschen niederreisst».

Nur noch 23 Libra Investoren vertreten

In der Aufsichtsgesellschaft waren zunächst 28 Investoren vertreten, nun sind es noch 23. Eine Liste soll am Montag veröffentlicht werden. Facebook will ihre Kryptowährung im kommenden Jahr einführen. Die Kryptowährung soll damit nach eigenen Angaben Bezahlvorgänge beschleunigen und rund einer Milliarde Menschen einen Anschluss an Finanzflüsse erleichtern.

Libra Paypal
Mit dem Online-Bezahldienst Paypal stieg ein namhafter Partner bei Facebooks geplanter Digitalwährung Libra aus. - dpa

Laut Facebook macht Libra das Einkaufen und Geldüberweisen im Internet so einfach wie das Versenden einer Textnachricht. Zuletzt hatte es aber heftigen Gegenwind unter anderem seitens der G7-Finanzminister gegeben. Die Finanzminister warnten davor, Libra könne das internationale Finanzsystem gefährden. Sie erklärten unter anderem, eine Währung gehöre nicht in die Hände eines Privatunternehmens.

US-Senatoren drohten mit verstärkten Kontrollen

Zwei US-Senatoren drohten den Unternehmen mit verstärkten Kontrollen der geschäftlichen Aktivitäten, sollten sie dem Projekt weiter angehören. Die Unternehmen zogen sich daraufhin zurück.

Als mögliche Gefahren bei der Einführung einer Kryptowährung vom Typ Libra gelten Lücken im Datenschutz, mangelnder Investorenschutz, Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Facebook-Chef Mark Zuckerberg soll am 23. Oktober vor dem US-Repräsentantenhaus zur geplanten Einführung der Digitalwährung aussagen.

Die gemeinnützige Libra Association soll die auf Blockchain-Technologie basierende Digitalwährung überwachen und Deckungsreserven in konventionellen Währungen vorhalten. Dies soll den Wert stabil halten. Damit sollen Achterbahnfahrten bei der Kursentwicklung – wie etwa beim Bitcoin – verhindert werden.

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