Roche

Roche nimmt Krebsmedikament wegen Preisstreit vom Schweizer Markt

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Basel,

Der Basler Pharmakonzern Roche nimmt das Krebsmedikament Lunsumio vom Markt. Hintergrund sind gescheitertete Preisverhandlungen mit dem BAG.

Roche Hauptsitz Basel
Nach Differenzen mit dem BAG nimmt Roche ein Krebsmedikament vom Schweizer Markt. (Symbolbild) - Keystone

Der Pharmakonzern Roche hat sein Krebsmedikament Lunsumio vom Schweizer Markt genommen. Damit reagiert das Unternehmen auf einen monatelangen Preisstreit mit dem Bundesamt für Gesundheit, wie die «Handelszeitung» berichtet.

Der Rückzug folgt demnach, da sich beide Seiten nicht auf einen Preis einigen konnten. Roche verlangte rund 100'000 Franken je Behandlung, das BAG forderte einen Preisnachlass auf 50'000 bis 60'000 Franken, so die «Handelszeitung».

Roche verweist auf hohe Kosten

Der Basler Pharma-Riese begründet seine Forderung mit den hohen Entwicklungskosten und betont die rasche Wirkung von Lunsumio. Das BAG lehnte aber einen höheren Preis mit Verweis auf die Gleichbehandlung aller Pharmafirmen ab, wie das Portal «finanzen.ch» berichtet.

BAG Roche Lunsumio Tweet
Im Jahr 2023 blickte das BAG noch zuversichtlich auf die Zusammenarbeit mit Roche bezüglich des Krebsmedikaments Lunsumio. - x.com/@BAG_OFSP_UFSP

Experten loben das Medikament für schnelle und nachhaltige Erfolge bei einer seltenen Form von Blutkrebs. Lunsumio war bislang nur als Drittlinientherapie für wenige Patienten zugelassen, schreibt die «Handelszeitung».

Patienten als wahre Verlierer?

Nach dem Rückzug übernimmt die Krankenkasse die Therapie nicht mehr. Roche will die Behandlungskosten bis auf Weiteres selbst tragen, wie die «Handelszeitung» ausführt.

Findest du, dass Pharmafirmen ihre Preise komplett selbst bestimmen können sollten?

In der Fachwelt sorgt die Entscheidung für Diskussionen. Experten fordern mehr Transparenz und verlässliche Preisbildung für innovative Arzneimittel.

Patientenorganisationen und Mediziner zeigen laut dem «Tagesanzeiger» Unverständnis. Sie kritisieren, dass Patienten in Konflikten zwischen Pharma und Politik zu Verlierern werden.

Kommentare

User #9628 (nicht angemeldet)

Im Artikel steht, dass Roche die Behandlungskosten selbst tragen will. Ich glaube nicht, dass es sich in dem Sinn um Behandlungen handelt, sondern um klinische Studien. Ich habe nämlich gehört, dass es bei dem Streit mit BAG vor allem um mangelnde klinische Studien ging, die Roche offenbar von den Krankenkassen finanziert haben wollte. Und beim BAG weiss man wohl, dass Tierversuche unsicher sind und keine zuverlässigen Resultate liefern, die man auf Menschen übertragen kann. Sie gehören eigentlich längst verboten, da sie medizinischen Fortschritt verhindern.

User #9628 (nicht angemeldet)

Ich habe kürzlich gelesen, dass Brustkrebs die häufigste Krebsart in der Schweiz ist. Mich würde interessieren, ob in Ländern, wo traditionell wenig bis keine Milch (ob Kuh- oder eine andere tierische Milch) und Milchprodukte konsumiert werden, Brustkrebs auch so häufig vorkommt. Tierische Milch enthält Hormone.

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