Im Weihnachtsquartal konnte die Luxusgütergruppe Richemont ihre positive Entwicklung fortsetzen, jedoch hat sich das Wachstumstempo leicht verringert.
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Luxusgüterkonzern Richemont glänzt im Weihnachtsquartal heller als erwartet. (Archivbild) - Keystone

Die Luxusgütergruppe Richemont, bekannt für Marken wie Cartier oder IWC, hat im Weihnachtsquartal weiter zugelegt. Allerdings hat sich die Wachstumsdynamik etwas abgeschwächt. Das Zugpferd des Genfer Konzerns bleibt das Schmuckgeschäft.

Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24, also von Oktober bis Dezember, stieg der Umsatz von Richemont um 4 Prozent auf 5,59 Milliarden Euro, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. In Lokalwährungen legten die Verkäufe um 8 Prozent zu. Analysten hatten dort im Durchschnitt ein Plus von 6,8 Prozent erwartet.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres kumuliert habe Richemont in einem von konjunkturellen und geopolitischen Unsicherheiten geprägten Umfeld währungsbereinigt um 11 Prozent zugelegt, hiess es weiter. Damit fiel das Wachstum verglichen mit der Entwicklung in der ersten Jahreshälfte (+12 %) nur leicht schwächer aus.

Uhrensparte wuchs mit 3 Prozent

Richemont wuchs vor allem im Schmuckgeschäft mit den Vorzeigemarken Cartier und Van Cleef & Arpels sowie dem erst kürzlich zugekauften Schmuckhaus Buccellati kräftig. Dort legte der Umsatz im Berichtsquartal währungsbereinigt um 12 Prozent zu. Das Schmuckgeschäft ist seit Jahren ein Erfolgsgarant im Portfolio der Gruppe.

Die Uhrensparte wuchs derweil mit 3 Prozent, wobei sich die Marken IWC, Jaeger LeCoultre, Lange & Söhne und Vacheron Constantin laut der Mitteilung vor allem in den eigenen Boutiquen gut verkauften. Der Geschäftsbereich «Other» mit Mode- und Accessoires-Häusern wie Chloé, Dunhill oder Montblanc verzeichnete einen Umsatzrückgang von einem Prozent.

Nach Regionen aufgeschlüsselt legten die Richemont-Häuser vor allem in Asien gut zu. Vor Jahresfrist war das Geschäft auf diesem Kontinent noch von Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie belastet worden. Im dritten Quartal 2023/24 kletterte der Umsatz der Gruppe in Lokalwährungen in Japan um 18 Prozent und in Asien-Pazifik um 13 Prozent in die Höhe.

Zukunft der Online-Tochter YNAP unklar

Besonders stark habe sich dabei mit einem Zuwachs von 25 Prozent das Geschäft in Festlandchina, Hongkong und Macau entwickelt, schrieb Richemont dazu. In Europa gingen die Umsätze dagegen um 3 Prozent zurück, was mit einem Rückgang im Geschäft mit US-amerikanischen Touristen begründet wird. In Nord-, Mittel- und Südamerika stiegen die Verkäufe um 8 Prozent.

Gewinnzahlen publiziert Richemont zum dritten Quartal jeweils nicht. Und auch einen konkreten Ausblick zum weiteren Verlauf im Geschäftsjahr gab Richemont wie üblich nicht ab. Die Kassen von Richemont bleiben derweil weiterhin gut gefüllt. Die Netto-Cash-Position betrug Ende Dezember 6,8 Milliarden Euro nach 5,5 Milliarden ein Jahr zuvor.

Unklar bleibt, welchen Weg Richemont mit der Online-Tochter YNAP nach dem geplatzten Verkauf an den britischen Onlinehändler Farfetch einschlagen wird. Es würden weiter Optionen geprüft und nach Mitbesitzern gesucht, hiess es dazu. YNAP wird als «nicht weitergeführtes Geschäft» in den Büchern geführt und schrieb im dritten Quartal 11 Prozent weniger Umsatz.

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