Während der Corona-Pandemie, hatte der Schmuck- und Uhrenkonzern Richemont schwer zu kämpfen. Nun konnte sich das Unternehmen fangen und den Umsatz erhöhen.
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Richemont steigerte den Umsatz deutlich. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Richemont erhöht nach Corona-Krise Umsatzahlen.
  • Die Umsätze stiegen gar über das Vorkrisenniveau.
  • Das Schmuckgeschäft läuft zurzeit auf Hochtouren.

Der Schmuck- und Uhrenkonzern Richemont ist nach der Corona-Pandemie zurück in der Spur. Im letzten Jahr hatte das Unternehmen mit Einbussen zu kämpfen. Die Umsätze sprudeln und kletterten sogar über das Vorkrisenniveau.

Dem immer noch defizitären Onlinegeschäft soll Farfetch auf die Beine helfen. Zusammen mit dem erfolgreichen Londoner E-Commerce-Unternehmen will Richemont einen unabhängigen Online-Marktplatz für Luxusgüter aufbauen. Die Pläne dazu seien fortgeschritten, teilten die Genfer am Freitag anlässlich der Halbjahrespublikation mit.

Geldgeber gesucht

Für den gemeinsamen Absatzkanal suchen Richemont und Farfetch nun weitere Interessenten und Geldgeber, in erster Linie Firmen aus der Luxusgüterbranche. Das Ziel sei der Aufbau einer neutralen Onlineplattform, sagte Finanzchef Burkhart Grund.

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Richemont ist auf der Suche nach weiteren Geldgebern. - Keystone

«Damit wollen wir einen Wunsch verwirklichen, den wir seit Jahren verfolgen», ergänzte Richemont-Präsident Johann Rupert. Den Kern der Plattform bilden die YNAP-Welt und die Technologie von Farfetch, die laut Rupert «bemerkenswert gut» ist. Bereits im August hatten die beiden Firmen mit dem Internetriesen Alibaba zusammen eine Luxus-Online-Plattform für den chinesischen Markt lanciert.

Richemont holt just in dem Moment zum Befreiungsschlag aus, nachdem die Kritik am Geschäftsmodell lauter geworden ist. Anfang Woche wurde publik, dass der aktivistische US-Investor Dan Loeb sich am Konzern beteiligt hat. Mit anderen Investoren fordert er Veränderungen. Richemont gab zu diesen Vorkommnissen am Freitag keinen Kommentar ab.

Richemont erhöht Umsatz

Das Geschäft mit Schmuck und Uhren von Richemont läuft derweil auf Hochtouren. Von April bis September kletterte der Umsatz um 63 Prozent auf 8,91 Milliarden Euro. Damit sind die Verkäufe auch um ein Fünftel über den Vergleichswert aus dem ersten Halbjahr 2019/20 gestiegen.

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Das Schmuck- und Uhrengeschäft läuft auf Hochtouren. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/MELANIE DUCHENE

Die guten Verkaufszahlen schlugen auf die Ergebnisse durch. Der operative Gewinn hat sich vor allem dank dem Schmuckgeschäft gegenüber dem Vorjahr auf 1,95 Milliarden Euro mehr als vervierfacht. Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn in Höhe von 1,25 Milliarden nach nur 160 Millionen im Vorjahr.

Starkes Wachstum in den USA und China

Getragen werde die gute Entwicklung vom starken Wachstum in den USA und China, erklärte Finanzchef Grund. Dort finden auch die Uhren von IWC, Jaeger LeCoultre oder Piaget einen guten Absatz. In Europa und Japan gelang dagegen der Sprung über das Vorkrisenniveau noch nicht. Da fehlen die internationalen Touristen, die sich auf ihren Reisen mit teurem Schmuck und luxuriösen Uhren eindecken.

Mit den Geschäftszahlen und den Plänen zur Zukunft des Onlinegeschäfts hat Richemont an der Börse Begeisterung ausgelöst. Am frühen Freitagnachmittag schiesst der Aktienkurs um beinahe 9 Prozent in die Höhe. Gleich zu Handelsbeginn markierte Richemont bei 134,70 Franken ein neues Rekordhoch.

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