Richemont-Präsident rechnet mit einer Senkung der US-Zölle
Der Richemont-Präsident Johann Rupert, der vergangene Woche US-Präsident Donald Trump traf, rechnet mit niedrigeren US-Zöllen auf Schweizer Produkte.

Richemont-Präsident Johann Rupert, der erst vergangene Woche bei einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump dabei war, rechnet mit einer Senkung der US-Zölle auf Schweizer Produkte. Es sei klar, dass die seit August gültigen 39 Prozent reduziert würden, gab Rupert am Freitag an einer Telefonkonferenz mit Journalisten seine Einschätzung.
Weiter sagte er, dass es ein «Missverständnis» zwischen den USA und der Schweiz gebe. Er gehe davon aus, dass dieses diese Woche geklärt werde. Zur Einordnung: Eine von Wirtschaftsminister Guy Parmelin angeführte Delegation traf sich am Donnerstag zu Gesprächen mit der US-Administration in Washington.
Vertreter von Schweizer Privatunternehmen – darunter auch Rupert – waren in der vergangenen Woche in die USA gereist: Sie tauschten sich mit US-Präsident Donald Trump im Oval Office aus und wollten auf die Folgen der hohen Zölle aufmerksam machen.
Gespräch mit US-Präsidenten war kein Verhandeln
Sie hätten im Weissen Haus aber nicht «verhandelt», so Rupert am Freitag weiter. Dafür habe man auch gar kein Mandat, das obliege der Schweizer Regierung. «Bitten» («pleading») sei etwas anderes als «Verhandeln». Es sei aber immer besser, zu sprechen, und der Zugang zum US-Präsidenten sei ein Privileg gewesen. Er habe das im Namen der Schweizer Wirtschaft gemacht.
Er habe jedoch bezüglich Timing und letztendliche Höhe der Zölle nicht mehr Informationen als alle anderen auch. Wann es zu einer Entscheidung kommt, sei abhängig von Trump. Die Situation mit der Schweiz sei nur eines der Dinge, mit denen er sich befassen müsse, so Rupert.
Zu spekulieren, wie sich die Zölle mittelfristig entwickeln, sei unprofessionell angesichts der laufenden Verhandlungen, wo es diese oder nächste Woche bereits konkrete News geben könnte, sagte der Verwaltungsratspräsident zudem auf die Frage, welche Massnahmen Richemont mit Blick auf die hohen Zölle ergriffen habe.
US-Zölle belasten Unternehmen 2025/26 bisher gering
Indes seien die Auswirkungen durch die US-Zölle im ersten Halbjahr 2025/26 (per Ende September) noch gering gewesen, sagte Finanzchef Burkhart Grund. Er bezifferte diese mit gut 50 Millionen Euro. Stand heute werde im zweiten Halbjahr dann ein signifikanter Einfluss erwartet. Denn vieles liege noch im Lager.
Swatch-Chef Nick Hayek hatte den Auftritt der Gruppe der Schweizer Wirtschaftsführer bei Trump scharf kritisiert. Diese hätten sich in eine «Position der Schwäche» begeben, sagte er verschiedenen Zeitungen. Hayek bezeichnete das Treffen als «Hofieren».
Die Schweiz sollte selbstbewusster auftreten und kämpfen. Swatch habe sich mit der Situation längst arrangiert und die Preise in den USA entsprechend erhöht, so Hayek. Letztlich würden die US-Konsumenten die Zölle bezahlen.










