Die Corona-Massnahmen machen Bars das Leben schwer. Heizpilze könnten das Geschäft beleben – ein Allerheilrezept sind sie allerdings nicht.
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Die Corona-Krise setzt Bar-Betreiber unter Druck. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • In mehreren Kantonen sind Heizpilze erlaubt, allerdings nicht alle.
  • Vertreter der Bars fordern eine schweizweite Zulassung für umweltfreundliche Heizstrahler.
  • Bars machen aktuell bis 60 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahr.

Geht es um Corona-Massnahmen, neigt die Schweiz zu einem Flickenteppich. Die Regelungen für Heizpilze machen hier keine Ausnahme: In beiden Basel sind sie wieder erlaubt, insofern sie mit Strom betrieben werden. Auch Zürich erlaubt Heizstrahler wieder, allerdings nur jene, welche mit erneuerbaren Energien betrieben werden – also etwa Pellets oder Holz.

Auch in Luzern erleben die Heizstrahler kein Revival. Ausgenommen sind allerdings Heizpilze, welche mit Holzpellets betrieben werden.

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In einem gab Gastrosuisse-Chef Casimir Platzer bekannt, dass er nicht gegen das Coronavirus geimpft ist. - Keystone

Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer plädierte dafür, überall Heizpilze zuzulassen, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden. «Oder man könnte den CO2-Ausstoss kompensieren oder mit Holz heizen», sagte er kürzlich zu SRF.

Gleich sieht es Alexander Bücheli von der Schweizer Bar und Club Kommission. Man könne durchaus Wert auf die Klimaneutralität legen, sagt er zu Nau.ch. Und mahnt: «Aussenplätze sind substanziell, wenn es um die Wirtschaftlichkeit von Bars und Restaurants geht.»

Gäste wollen lieber draussen sein

Denn wie Bücheli beobachtet, halten sich Gäste aktuell wegen der kleineren Ansteckungsrisikos eher draussen auf. «Sitzende Konsumation ist eine wichtige Massnahme, um das Ansteckungsrisiko zu verkleinern, doch dies führt dazu, dass die Kapazität jeweils stark eingeschränkt ist.» Für eine Perspektive im Winter brauche es darum eine Möglichkeit, Aussenplätze zu beheizen. «Sei es mit Heizstrahler oder Heizpilzen.»

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Nur Bars mit Aussenfläche konnten im Sommer die Umsätze einigermassen halten. - AFP

Doch kann damit die kriselnde Branche gerettet werden? Bücheli sieht die Terrassenöfen zwar als wichtiges Massnahme, relativiert aber auch: «Für die meisten Betriebe handelt es sich um nicht viel mehr, als um einen Tropfen auf den heissen Stein.» Wer keine Aussenfläche habe, könne gar nicht davon profitieren.

Schliessung sorgt für Unsicherheit

Auch wenn in der Wirtschaft im Sommer eine Erholung einsetzte: Nur Bars mit vielen Aussenplätzen hätten einen einigermassen normalen Umsatz erzielt, so Bücheli. Unter dem Strich liegt der Umsatz von Bars aktuell zwischen 40 und 60 Prozent des Vorjahresniveaus.

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Der Berner Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg leitete auf Bitte des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) die Vorbereitungsarbeiten. - Keystone

Selbst bei einer Zwangsschliessung — wie jetzt in Bern —ist die Situation für die Bars ungewiss. «Es braucht eine Härtefall-Lösung um zu verhindern, dass gesunde Betriebe Konkurs anmelden müssen und tausende von Arbeitsplätzen verloren gehen», sagt Bücheli.

Das ist zwar im Covid-Gesetz vorgesehen. Doch: «Das Problem ist, dass mit dem Geld wohl frühstens im Februar zu rechnen ist. Das kann für einige Betriebe schon zu spät sein.» Bücheli hofft darum auf eine schnelle, unkomplizierte Überbrückungshifen.

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