Im Juli sind die Produzentenpreise in der Eurozone um 37,9 Prozent angestiegen. Das ist ein neuer Rekord seit dem Bestehen der Währungsunion.
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Die Industrie in der Eurozone weitet die Produktion spürbar aus. (Archiv) - sda - KEYSTONE/EPA/CLEMENS BILAN

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Produzentenpreise in der Eurozone sind im Juli um 37,9 Prozent gestiegen.
  • Das ist für die Währungsunion ein neuer Rekord.
  • Der Preisauftrieb wird sich bald auch auf die Verbraucherpreise auswirken.
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Der Preisauftrieb auf Erzeugerebene hat sich in der Eurozone nach einer kurzen Pause wieder verstärkt. Im Juli stiegen die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, zum Vorjahresmonat um 37,9 Prozent. Dies teilte das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg mit.

Das ist der stärkste Schub seit Bestehen der Währungsunion. Im Mai und Juni hatte sich der Preisauftrieb etwas abgeschwächt, nachdem die Preise bereits im April mit Rekordgeschwindigkeit gestiegen war.

Besonders stark steigen die Herstellerpreise weiter im Energiesektor. Zum Vorjahresmonat verdoppelten sie sich fast, allein zum Vormonat stiegen sie um neun Prozent. Vorleistungsgüter, die besonders wichtig für die Produktion sind, verteuerten sich ebenfalls kräftig. Allerdings schwächt sich der Preisauftrieb hier seit einigen Monaten ab. Die Preise von Verbrauchs- und Investitionsgütern stiegen dagegen deutlicher als im Vormonat.

Bald auch Verbraucherpreise höher

Die Erzeugerpreise erfassen den Preisdruck auf Herstellerebene, indem sie die Verkaufspreise der Produzenten abbilden. Die Entwicklung schlägt in der Regel mit etwas Zeitverzug teilweise auf die Verbraucherpreise durch.

An diesen richtet die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik aus. Angesichts der hohen Teuerung hatte die EZB im Juli eine erste Zinsanhebung vorgenommen. Für die nächste Sitzung am Donnerstag wird eine weitere Anhebung erwartet.

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