Produktion in Deutschland deutlich eingebrochen
Die deutsche Produktion ist im August massiv eingebrochen. Insbesondere die Automobilindustrie kämpft mit Herausforderungen.

Die deutsche Wirtschaft erlebte im August einen schweren Rückschlag, als die Produktion um 4,3 Prozent gegenüber dem Vormonat einbrach. Dieser massive Rückgang stellt den stärksten Produktionseinbruch seit dem Beginn des Ukraine-Krieges im März 2022 dar.
Experten hatten mit einem Minus von einem Prozent gerechnet, nachdem im Juli ein Plus von 1,3 Prozent verzeichnet worden war. Laut der «Tagesschau» signalisieren diese Zahlen eine anhaltend schwache Konjunkturentwicklung im dritten Quartal 2025.
Die Kombination aus Industrie, Bau und Energieversorgern trug zu diesem dramatischen Produktionsrückgang bei. Diese Entwicklung übertraf alle Erwartungen der Wirtschaftsexperten deutlich und verstärkt die Sorgen um die deutsche Konjunktur.
Automobilindustrie als Haupttreiber des Einbruchs der Produktion
Die Automobilbranche verzeichnete mit einem Produktionsrückgang von 18,5 Prozent den stärksten Einbruch aller Industriezweige, so «T-Online». Dieser dramatische Rückgang in Deutschlands grösster Industriebranche war hauptverantwortlich für die negative Gesamtentwicklung.
Werksferien und Produktionsumstellungen bei den Automobilherstellern fielen grösstenteils in den August und verstärkten den statistischen Effekt. Laut «Welt» bewegte sich die Industrieproduktion bereits seit einem Jahr seitwärts.

Die Schwäche der Automobilindustrie spiegelt strukturelle Herausforderungen wider, die über saisonale Effekte hinausgehen. Der Sektor kämpft mit veränderten globalen Rahmenbedingungen und intensiviertem internationalen Wettbewerb.
Schwaches Neugeschäft belastet Aussichten
Die Auftragslage der deutschen Industrie verschlechterte sich im August zum vierten Mal in Folge um 0,8 Prozent. Eine ähnlich lange Durststrecke bei der Produktion hatte es zuletzt zu Beginn des Ukraine-Krieges Anfang 2022 gegeben.
Das schwächelnde Neugeschäft aus dem In- und Ausland lässt keine baldige Trendwende erwarten und belastet die Zukunftsaussichten erheblich. Laut der «Tagesschau» erschweren hohe Energie- und Arbeitskosten sowie Steuer- und Bürokratiebelastungen die Situation für den Industriestandort Deutschland zusätzlich.
Expertenwarnungen vor wirtschaftlicher Stagnation
Ökonomen sprechen von einem «heftigen Schlag für die deutsche Konjunktur». Statt eines erhofften «Herbstes der Reformen» drohe nun ein «Winter unseres Missvergnügens».

Experten sehen die Gefahr einer längeren Stagnation der Produktion, die nur durch massive staatliche Investitionen überwunden werden könnte. Die zunehmende handelspolitische Abschottung und industriepolitisch geförderte Konkurrenz verschärfen die Herausforderungen zusätzlich.
Hoffnung auf staatliche Konjunkturhilfen
Die Bundesregierung plant massive schuldenfinanzierte Ausgabenerhöhungen, um die Konjunktur anzukurbeln und das Wachstum zu stimulieren. Diese Investitionen sollen 2026 für mehr als die Hälfte des erwarteten Wirtschaftswachstums sorgen.
Das geplante Fiskalpaket könnte laut Prognosen bis zu 0,8 Prozentpunkte zum Wirtschaftswachstum 2026 beitragen. Die Bundesregierung erwartet nun einen leichten Anstieg der Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent in diesem und 1,3 Prozent im kommenden Jahr.