2021 erwies sich für die Pensionskasse als erfolgreich. Trotz der guten Zahlen besteht dringender Bedarf nach Veränderungen.
Pensionskasse
Die Schweizer Pensionskassen haben ein gutes Jahr hinter sich. Die strukturellen Probleme sind jedoch weiterhin ungelöst. (Themenbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Deckungsgrade der Pensionskassen entsprachen 2021 im Durchschnitt knapp 119 Prozent.
  • Die zweite Säule muss trotzdem reformiert werden.
  • So soll beispielsweise der Umwandlungssatz sinken.

Auch für die Pensionskasse zeigen sich die boomenden Aktienmärkte im Jahr 2021 als positiv. Der durchschnittliche Deckungsgrad erreichte einen neuen Höchstwert. Die gesamte Bilanzsumme der Pensionskassen beträgt über 1200 Milliarden Franken.

Das täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass Reformen unumgänglich sind. Dieses Fazit zog die Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge (OAK BV) am Dienstag bei der Präsentation ihres Jahresberichts.

Auf finanzieller Ebene seien die Vorsorgeeinrichtungen in den vergangenen zehn Jahren insgesamt robuster geworden. Anpassungen bei den gesetzlichen Vorgaben für den obligatorischen Teil der beruflichen Vorsorge fehlten jedoch weiterhin.

2021 war ein gutes Jahr für die Pensionskasse

Rein auf das vergangene Jahr bezogen, läuft es der Pensionskasse gut bis sehr gut. Dies ist den neusten Zahlen zu entnehmen. Auch wegen stark steigender Aktienkurse verbesserte sich die finanzielle Lage der Schweizer Vorsorgeeinrichtungen.

Diese erzielten im Jahr 2021 eine durchschnittliche Netto-Vermögensrendite von 8,0 Prozent. Im ersten Corona-Jahr waren es 4,4 Prozent gewesen.

Die ausgewiesenen Deckungsgrade erreichten per Ende 2021 mit durchschnittlich 118,5 Prozent einen neuen Höchstwert. Im vergangenen Jahr kam es praktisch zu keiner Umverteilung von den aktiven Versicherten zu den Rentenbeziehenden. Die Oberaufsichtskommission erwartet, dass die jährliche Umverteilung auch künftig tiefer als der aktuelle Fünfjahresdurchschnitt von 4,7 Milliarden Franken ausfallen wird.

So weitergehen, kann es aber nicht

Jedoch zeigt der Beginn des laufenden Jahres, wie volatil die Situation ist. Gemäss Hochrechnungen sank der durchschnittliche Deckungsgrad der Vorsorgeeinrichtungen in den ersten drei Monaten auf 112,9 Prozent.

Unabhängig von der Situation auf den weltweiten Finanzmärkten lässt sich sagen: Die Rentenversprechen der zweiten Säule sind längst nicht mehr mit dem Kapital der Rentnerinnen und Rentner zu erfüllen. Allein von 2014 bis 2021 wurden insgesamt 45,3 Milliarden Franken von den aktiven Versicherten zu den Rentenbeziehenden umverteilt.

Das Parlament diskutiert derzeit eine Reform der zweiten Säule. Unbestritten ist, dass der Umwandlungssatz sinken muss. Er soll neu 6,0 statt 6,8 Prozent betragen.

Pro 100'000 Franken angespartem Alterskapital gäbe es also noch 6000 statt 6800 Franken Rente pro Jahr. Die Geister scheiden sich aber daran, wie diese Einbussen kompensiert werden sollen.

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