Parmesan-Produzenten kämpfen seit Jahrzehnten gegen Billigkopien an. Nun soll Technologie den Edel-Käse schützen.
Parmesan Räder
Mit Mikrochips soll der Parmesan besser geschützt werden. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Parmesan ist ein geschützter Name der nur von Parmigiano Reggiano verwendet werden darf.
  • Trotzdem bereichern sich immer wieder Unternehmen an dem geschützten Käse.
  • Mit eingebauten Mikrochips sollen nun Parmesan-Kopien verhindert werden.

Der italienische Parmesan ist beliebt – seine Orginalrezeptur aber ebenso aufwendig wie auch teuer. Deswegen tauchen immer wieder Billigkopien des Edel-Käses auf. Zum Schutz seines Käses ergreift der Parmesan-Produzent Parmigiano Reggiano Konsortium nun eine unkonventionelle Massnahme: Der Orginal-Parmesan soll ab nun gechipt werden.

Wie «The Guardian» berichtet, wurde in den vergangen Jahren immer wieder versucht, gefälschten Parmesan auf den Markt zu bringen. Dabei ist «Parmesan» ein geschützter Name, der lediglich von PRC auf den Markt gebracht werden darf.

Den Namen muss sich der Käse verdienen

Die Produktion folgt nämlich strengen Auflagen: Zum einen darf er lediglich im Norden Italiens, unter anderem in den Provinzen Parma und Reggio Emilia, produziert werden. Zum anderen müssen die Käselaibe danach erstmal reifen und das mindestens zwölf Monate lang in ausgewählten Berggebieten. Schliesslich muss der Parmesan, um als solcher zugelassen zu werden, noch die Qualitätskontrolle eines Experten bestehen.

Norditalien
Nur in ausgewählten norditalienischen Regionen darf der Parmesan produziert werden. (Symbolbild)
Lagerung von Parmesan
Damit der Parmesan zu Qualitätskontrolle zugelassen ist, muss er mindestens zwölf Monate reifen.
Qualitätskontrolle Parmesan
Mit Sorgfalt wird der Parmesan in Norditalien überprüft.
Trüffel Symbolbild
Damit der Konsument sich sicher sein kann, soll ein Mikrochip die Echtheit des Parmesans belegen.

Die Imitationen folgen dabei nicht den strengen Produktionsvorschriften, von dem angesehenen Namen profitiert man trotzdem. Laut der britischen Zeitung wurde im letzten Jahr gefälschter Parmesan im Wert von 1,7 Milliarden Franken verkauft.

Zum Vergleich: Der Hersteller des Originals, Parmigiano Reggiano Konsortium, verzeichnete einen Umsatz von 2,8 Milliarden Franken.

Mikrochips samt Blockchain-Technologie

Dagegen will man neu auch mit Mikrochips vorgehen. In 120'000 Parmesan-Laiben soll sich bereits einer dieser Chips befinden. Damit der Chip nicht gegessen wird, wird er in die Rinde verarbeitet. Grundsätzlich seien diese trotzdem lebensmittelecht und dementsprechend ungefährlich.

Die von dem US-Unternehmen «p-Chip Corporation» produzierten Chips, lassen sich bis zum Ursprungsort zurück verfolgen. Durch den Chip erhält jeder Käse eine eindeutige digitale Identität, die das Fälschen des Produkts verhindern soll. Wie «SRF» berichtet, soll die eingebaute Blockchain-Technologie verhindern, dass die Herkunft nicht gefälscht werden könne.

Die Chips sollen's nun richten!

Der Käse-Produzent kämpft schon seit Ende des Ersten Weltkriegs gegen Fälschungen an. Immer wieder gelang es Plagiaten, die Sicherheitsmassnahmen zu umgehen. Ob die Mikrochips nun die Kopien verhindern können, bleibt abzuwarten.

Denken Sie, dass diese Massnahme lange anhalten wird?

Doch für Alberto Pecorari, einem Vertreter des Konsortiums, ist klar: «Wir werden weiter mit neuen Methoden kämpfen. Wir werden nicht aufgeben», so Pecorari gegenüber dem «Wall Street Journal».

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