Pakistans Handelsdefizit wächst, der IWF-Kredit ist momentan ausgesetzt. Die Konsequenz: Die Pakistanische Rupie zerfällt.
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Ein Pakistani schaut die Fernsehansprache des neuen Regierungschef Shehbaz Sharif auf einem Mobiltelefon in Karachi. (EPA/SHAHZAIB AKBER) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Pakistanische Rupie ist auf ein historisches Tief gefallen.
  • Im Wechsel musste man am Dienstag zu Börsenschluss 205 Rupien für einen Dollar hinlegen.
  • Gründe sind Zweifel über ein Stocken des IWF-Kredits und ein wachsendes Handelsdefizit.

Die pakistanische Währung ist auf ein historisches Tief gefallen. Gründe dafür sind Zweifel über den ins Stocken geratene Kredit des Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie wachsende Handelsdefizite.

Für einen Dollar mussten zu Börsenschluss am Dienstag mehr als 205 Rupien gezahlt werden, wie Daten der Zentralbank zeigten. Der IWF hatte gewarnt, die von der pakistanischen Regierung angekündigten Massnahmen zur Haushaltskonsolidierung reichten nicht aus, um das Darlehen wiederzubeleben.

Die Atommacht hatte sich 2019 mit dem IWF auf ein Hilfspaket in Höhe von sechs Milliarden Dollar geeinigt. Das Ziel war, eine Zahlungsbilanzkrise abzuwenden.

Wegen fehlender Reformen war es aber bereits zweimal ausgesetzt worden. Dem südasiatischen Land drohe ein Zahlungsausfall bei den internationalen Verbindlichkeiten, falls das IWF-Paket nicht wiederbelebt werde, sagte Finanzminister Miftah Ismail.

Verbündete müssten für Pakistan in die Bresche springen

Um die Milliardenlücken bei Leistungsbilanz und Budget zu schliessen, sei viel Geld von Verbündeten wie China und Saudi-Arabien erforderlich. Das sagte der Wirtschaftswissenschaftler Suhail Ahmed. Allerdings habe auch der starke Dollar zum Wertverlust der pakistanischen und anderer asiatischen Währungen beigetragen. Seit dem Misstrauensvotum im April gegen den damaligen Premierminister Imran Khan ist der frühere Oppositionsführer Shehbaz Sharif Regierungschef.

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