Der «Economist» hat Faktoren wie externe Kinderbetreuung, höhere Bildung oder Lohngleichheit von 29 Ländern verglichen. Die Schweiz belegt Platz vier – von hinten.
Beim «Glass-Ceiling Index» (Index der gläsernen Decke) belegt die Schweiz den viertletzten Platz.
Beim «Glass-Ceiling Index» (Index der gläsernen Decke) belegt die Schweiz den viertletzten Platz. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit 2012 eruiert der «Economist» jährlich den Glas-Decken-Index.
  • Untersucht wird, wo das Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern am besten ist. Antwort: Schweden.
  • Die Schweiz belegt den drittletzten Platz. Schlechter sind nur die Türkei, Japan und Südkorea.
  • Faktoren: Lohngleichheit, höhere Bildung, Vertretung in Politik und Verwaltungsräten oder Elternschafts-Rechte.

In der Schweiz scheint die gläserne Decke für Frauen aus Beton zu sein, so offensichtlich wird das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern in einem Vergleich aller 29 OECD-Länder.

Die Schweiz, das Schlusslicht

Verglichen wurden die Länder in Kategorien wie «Höhere Ausbildung». Eine höhere Bildung oder Weiterbildung ist oft ein erster Schritt in Richtung leitende Position. Hier belegt die Schweiz den letzten Platz. In keinem anderen Land ist die Differenz zwischen Frauen und Männern mit tertiärer Ausbildung grösser.

Bei der Lohnungleichheit liegen wir auf Platz 21 – von 29. Frauen verdienen 16.9 Prozent weniger, als Männer. Bei der «Anzahl Frauen in Verwaltungsräten» schaffen wir es mit 21.3 Prozent Frauenanteil knapp unter den OECD-Durschnitt.

Einmal Spitzenreiter

In einer Kategorie allerdings ist die Schweiz ganz vorne mit dabei: Die externe Kinderbetreuung kostet bei uns fast 50 Prozent mehr, als im Durchschnitt. Nur in Grossbritannien ist die Kinderbetreuung noch teurer als bei uns – England verweist die Schweiz auf den zweiten Platz.

Beim «bezahlten Mutterschaftsurlaub» belegen wir erneut Platz drei – von hinten. In der Kategorie «bezahlter Vaterschaftsurlaub» taucht die Schweiz dann gar nicht erst auf. Die Volksinitiative für einen vierwöchigen Vaterschaftsurlaub lehnte der Bundesrat letzten Herbst ab (Nau berichtete).

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