Nestlé streicht das firmeneigene Liefernetz. Dadurch fallen 4'000 Stellen weg.
Nestlé
Im Zuge der Umstellung des Liefersystems von Pizza und Eiscreme in den USA streicht Nestl in diesem Jahr laut einem Medienbericht 4'000 Stellen. (Archiv) - sda - KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nestlé schliesst in den USA das firmeneigene Liefernetz.
  • Auf Grund von der Umstellung werden 4'000 Stellen abgebaut.

Nestlé schliesst in den USA sein firmeneigenes Liefernetz für Tiefkühlpizza und Eiscreme. Folglich baut der Nahrungsmittelkonzern 4'000 Stellen ab. Dies schrieb die Nachrichtenagentur Reuters heute Mittwoch unter Berufung auf Aussagen des Unternehmens.

Neu werden Supermärkte und Geschäfte nicht mehr direkt beliefert, stellt der Nahrungsmittelkonzern den Vertrieb auf ein Netzwerk um. Das Netzwerk benutzt Nestlé bereits zur Auslieferung von anderen Tiefkühlwaren und Snacks. Mit dem Schritt will Nestlé effizienter und profitabler werden.

Umstellung kostet eine halbe Milliarde Dollar

Ein Nestlé-Sprecher in der Schweiz konnte die Angaben zum konkreten Stellenabbau gegenüber der Nachrichtenagentur AWP bislang nicht bestätigen. Bekannt war aus den Angaben vom Vortag, dass die Umstellung dem Konzern rund eine halbe Milliarde Dollar kosten wird. Beim Umsatz dürfte sich die Umstellung über Preissenkungen und Optimierungen im Sortiment 2019 einmalig niederschlagen, hiess es. Es gelte, die Folgen für die betroffenen Mitarbeiter abzufedern, hatte der Konzern ausserdem verlauten lassen.

Nestlé will unter anderem acht Vertriebszentren für Tiefkühlprodukte schliessen. Das führe neben den Einmalkosten zu einem einmaligen negativen Effekt auf den Umsatz von rund 450 Millionen Dollar. Das schrieb Reuters nun am Mittwoch.

Finanzziele von Nestlé verändern sich nicht

Unberührt von der Umstellung bleiben die Finanzziele des Konzerns für 2019. Und der Wechsel sei bereits in den prognostizierten rund 700 Millionen Franken Restrukturierungskosten eingerechnet.

Die direkte Belieferung der Läden (Direct store delivery, DSD) sei eine hochkomplexe und teure Angelegenheit: Dafür betrieb Nestlé für das Tiefkühlgeschäft in den USA 230 Anlagen mit 4'000 Angestellten und 1'400 Lastwagen. Dieses Belieferungssystem habe historisch Sinn gemacht, hatte USA-Chef Steve Presley am Vortag ausgeführt.

So seien die Produkte schneller in die Regale gelangt und es sei möglich gewesen, Displays mitzuliefern. Doch heute hätten viele Detailhändler ihre Lieferketten professionalisiert, was die Vorteile habe verschwinden lassen.

Neu setzt Nestlé beim Vertrieb von Pizza und Eiscreme in den USA auf eine Zwischenlagerung in Tiefkühllagern (Frozen Warehouse distribution).

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