Die Schweiz bleibt trotz Klima-Debatte ein Allrad-Land. Doch nicht in jedem Fall bedeutet ein 4x4 auch eine höhere Umweltbelastung.
Allrad SUV
Schweizer kaufen immer öfters Autos mit Allrad-Antrieb. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Aktuell haben rund 51 Prozent der neu verkauften Autos einen Allrad-Antrieb.
  • Überdurchschnittlich hoch ist der Allrad-Anteil bei E-Autos und Plug-In-Hybriden.
  • Der Dieselmotor ist weiterhin auf dem Abstellgleis.

Die Autoimporteure frohlocken diese Tage mit guten Nachrichten. Der Auto-Absatz hat dieses Jahr wieder zugelegt. Ende Mai liegen die Verkäufe um 1,8 Prozent im Plus gegenüber dem Vorjahr.

Mehrere Trends aus dem Vorjahr bestätigen sich. Erneut verkauften die Autohändler hierzulande weniger Diesel-Autos. Aktuell liegt das Minus bei über neun Prozent. Damit ist der Marktanteil auf unter 30 Prozent geschrumpft.

Der Selbstzünder leiden noch immer unter dem Ruf des Diesel-Skandals. Obwohl mittlerweile viele Diesel-Autos auf dem Markt sind, die die neue Euro-6d-Temp-Abgasnorm erfüllen. Damit blasen die Fahrzeuge massiv weniger Stickoxide in die Luft.

Neuer Allrad-Höchstwert

Zweiter Trend sind Allrad-Fahrzeuge. Aktuell liegt deren Marktanteil bei 51 Prozent. Das ist ein Spitzenwert. Zur Erinnerung: Noch im Jahr 2000 wurden nur 17 Prozent der Autos in der Schweiz über zwei Achsen angetrieben.

Gleiche Modelltypen mit Allrad-Antrieb sind schwerer als ohne. Denn: Mehr Mechanik bedeutet mehr Gewicht und höheren Verbrauch. Der Boom zum 4x4 und die Entwicklung weg vom Diesel-Motor dürfte die CO2-Bilanz der Autoimporteure verschlechtern. So zumindest die Theorie.

Beim Importeuren-Verband Auto Schweiz hält man aus verschiedenen Gründen dagegen. «Sobald ein teil- oder vollelektrischer Antrieb ins Spiel kommt, verliert 4x4 seinen CO2-Schrecken», erklärt Sprecher Christoph Wolnik.

tesla model 3
Auch als Allrad-Variante erhältlich: Das Tesla Model 3. - sda - KEYSTONE/WALTER BIERI

Denn gerade E-Auto haben einen überdurchschnittlichen Allrad-Anteil. Bei den reinen Stromer liegt der Wert bei 55 Prozent, bei den Plug-In-Hybriden gar über 90 Prozent. «Diese Fahrzeuge sind aber emissionsarm oder sogar emissionslos.»

Kommt dazu, dass diese beiden Fahrzeug-Kategorien sehr stark wachsen. Das ist der dritte Trend. Von 128'745 neu zugelassenen Autos waren 4822 reine E-Autos. Ein Plus von über 160 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode.

Nicht nur Tesla allein

Gewiss, der neu ausgelieferte Tesla Model 3 macht einen grossen Anteil aus. Doch auch die Nachfrage nach E-Autos der alteingesessenen Autobauern steigt. Der Jaguar I-Pace hat dieses Jahr das Tesla Model S überholt, der E-Tron von Audi liegt vor dem Model X.

Insgesamt kommen aktuell die Alternativ-Antriebe auf 10 Prozent Marktanteil. Die «Streckerfahrzeuge», als E-Autos oder Plug-In-Hybride, kommen auf 4,7 Prozent Anteil. Die Importeure hoffen darum, dass der CO2-Ausstos dieses Jahr wieder zurückgehen wird.

Denn: «Nicht nur für das kommende Jahr, sondern bereits im zweiten Halbjahr dürfte es hier weiteres Wachstum geben.» Hauptsächlich durch neue Plug-In-Hybride.

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