Ist der Dieselmotor noch zu retten?

Es sieht düster aus für den Dieselmotor. Zahlen der Schweizer Autoimporteure zeigen: Die Nachfrage nach Selbstzünder ist weiter im Sinkflug.

In den ersten drei Monaten wurden 10 Prozent weniger Dieselfahrzeuge verkauft als in der Vorjahresperiode. Und diese war bereits rückläufig.

Der Diesel-Skandal 2015 hat am Image des Selbstzünders genagt. Dafür ist die Branche selbst schuld. Mehrere Hersteller mussten zugeben, dass sie bei der Abgasreinigung getrickst haben. Und damit die Diesler auf dem Papier massiv sauberer waren als in der Realität.

Allerdings hat die Autobranche ihre Hausaufgaben gemacht. Mit der neuen Euro6d-Temp-Abgasnorm wurden die Schadstoffe merklich reduziert. Dies beweisen auch unabhängige Tests.

Das anerkennt sogar der Diesel-kritische Verkehrsclub VCS. «Die Einhaltung der Grenzwerte ist technisch problemlos möglich», schreibt der Club in seiner neuesten Auto-Umweltliste.

Dort haben es gar einige Selbstzünder unter die Klassenbesten geschafft. Etwa der Dacia Sandero 1,5 Blue dCi bei den Kleinwagen. Oder der Mazda 6 Sportwagon 2,2 D in der Mittelklasse. Beide Fahrzeuge erfüllen die Euro6d-Temp-Abgasnorm.

Diese schaffen noch nicht alle Neuwagen mit Selbstzünder unter der Haube. Das Angebot ist gross, wie die Übersicht des TCS zeigt (hier klicken). «Ab September dürfen nur noch Neuwagen mit 6d-Temp in die Schweiz importiert werden», sagt Christoph Wolnik, Sprecher von Auto-Schweiz.

Er geht davon aus, dass mit der Abgasnorm das Vertrauen in die Diesel-Technik wieder zunehmen wird. Entsprechen weibeln die Autobauer für ihre neuen Selbstzünder.

«Unseres Wissens nach gibt es keinerlei Zurückhaltung bei der Diesel-Bewerbung. Mit Euro 6d-Temp gebe es auch absolut keinen Grund dazu. «Ganz im Gegenteil».