Nach Brand in Chemiefabrik: Umweltministerin dringt auf Aufklärung
In einer Chemiefabrik in Rouen (F) brannte es. Nach dem Inferno bleibt die Fabrik vorerst geschlossen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Fabrik im nordfranzösischen Rouen bleibt vorerst geschlossen.
- Sie ist als besonders gefährlich eingestuft.
Die Firma Lubrizol sei stillgelegt, solange die Brandursache nicht bekannt sei. Dies sagte die französische Umweltministerin Elisabeth Borne am Montag im Rundfunksender RTL.
«Der Brand ist nicht normal», betonte Borne. «Die Chemiefabrik wurde zehn Mal in zwei Jahren überprüft.» Nach Angaben der Ministerin gingen auf rund hundert Kommunen Russpartikel nieder.
Die Analysen werden in Kürze abgeschlossen
Die Analysen möglicher Gefahren würden in Kürze abgeschlossen, betonte sie. Anwohner und umliegende Gemeinden sind in Sorge um die Gesundheit.
Nach ersten Messergebnissen hatten die Behörden Entwarnung gegeben: Die Luftqualität in Rouen sei in «gewöhnlichem Zustand», teilte die Präfektur mit. Bei einer Untersuchung hätten die Schadstoffmengen unterhalb des zählbaren Bereichs gelegen. Einzig im Bereich der Chemiefabrik sei Benzol festgestellt worden.
Es wurde vor Russpartikeln gewarnt
Zuvor hatte der Betreiber Lubrizol die Anwohner vor schädlichen Russpartikeln gewarnt. Frankreichs Innenminister Christophe Castaner warnte. Der Rauch aus dem brennenden Chemiewerk enthalte «eine bestimmte Anzahl von Verbindungen, die ein Gesundheitsrisiko darstellen können».
Durch den Brand vom Donnerstag waren zwei Lagerhäuser und ein Verwaltungsgebäude beschädigt worden. In dem Chemiewerk werden Zusatzstoffe für Schmierstoffe hergestellt.
Chemiefabrik gehört Warren Buffet
Die Fabrik gehört zum Unternehmen Lubrizol des US-Milliardärs Warren Buffett. Es unterliegt der sogenannten Seveso-Richtlinie der EU, die besonders strenge Sicherheitsauflagen vorschreibt. In dem Werk arbeiteten zuletzt rund 400 Menschen.