Der Handyanbieter Mobilezone hat im ersten Semester 2020 wegen der Coronakrise knapp 60 Prozent an Gewinn eingebüsst. Der Umsatz lag hingegen leicht über Vorjahr und hob sich damit deutlich von den Analystenschätzungen ab.
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Ein Shop der Handykette Mobilezone. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Coronakrise hat Mobilezone offenbar weniger geschadet als in Finanzkreisen vermutet wurde: Der Umsatz stieg um 5,1 Prozent auf 597,4 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.

Der Betriebsgewinn (EBIT) sackte hingegen um knapp 62 Prozent auf 9 Millionen ab und der Reingewinn um gut 59 Prozent auf rund 7 Millionen Franken. Damit liegen die Resultate allerdings über den Schätzungen von Analysten.

Vor den Massnahmen zur Eindämmung des Virus seien die Kennzahlen von Mobilezone im tiefen zweistelligen Bereich über den Vorjahresergebnissen gelegen, hiess es im Communiqué weiter. Die Krise habe dann diese Entwicklung abrupt gebremst - die Läden mussten während acht Wochen schliessen.

Der Geschäftsverlauf des ersten Halbjahres wurde gemäss der Mitteilung in allen drei Ländern, Schweiz, Deutschland und Österreich, von den Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus belastet, das Online-Geschäft blieb von diesen Auswirkungen weitgehend unbeeinflusst.

Seit die Läden in der Schweiz ab Mitte Mai wieder geöffnet sind, habe sich vor allem das Geschäft im Detailhandel aber «sehr erfreulich» entwickelt, hiess es. So habe die «gute Performance vom Jahresbeginn» nach den Ladenschliessungen wieder fortgesetzt werden können. Inzwischen sei das Geschäft mit Ausnahme des Grosshandels in Deutschland wieder auf normalem Niveau.

Ein deutliches Wachstum verzeichnete das Unternehmen bei seinen Aktivitäten in Deutschland, wo das Unternehmen vor allem im Onlinebereich tätig ist. Dort stieg der Umsatz auf 458 Millionen von 410 im Vorjahr an.

Dass das EBIT von 15,2 Millionen im Vorjahr auf 1,8 Millionen abnahm, begründet Mobilezone mit der Restrukturierungsrückstellung von 5,4 Millionen Franken. Das Online-Geschäft habe weiter ausgebaut werden können: Es wurden 4,4 Prozent mehr Mobilfunkverträge abgeschlossen als im Vorjahr.

In der Schweiz und in Österreich, wo das Unternehmen vor allem stationäre Läden betreibt, nahm der Umsatz um 13,6 Prozent auf 140 Millionen ab. Das EBIT ging um 5,7 Prozent auf 8 Millionen zurück.

Dabei habe sich nach der Krise das Schweizer Detailhandelsgeschäft gut erholt. Es wurden 129'000 Verträge verkauft, was einem Rückgang um 32'000 Verträge entspricht. Werde diese Zahl um die Lockdown-Phase bereinigt, hätte das Unternehmen gemäss der Mitteilung knapp 9 Prozent mehr Verträge verkauft als im Vorjahr.

Mobilezone hat als eines der wenigen Unternehmen in der Schweiz seinen Ausblick für das Gesamtjahr wegen der Coronakrise nicht ausgesetzt, sondern die eigenen Ziele im Mai nach unten angepasst.

Demnach solle das angestrebte EBIT 2020 zwischen 38 und 43 Millionen Franken betragen. Dieses Ziel hat das Unternehmen nun in seiner Mitteilung bekräftigt. Inzwischen habe sich das Geschäft bis auf den Grosshandel in Deutschland in allen Bereichen wieder erholt.

Für das erste Quartal 2021 sei die Stärkung der strategischen Ausrichtung zum Onlinegeschäft und der Launch einer neuen Onlineplattform ein wichtiger Schwerpunkt. Das EBIT-Ziel für das Geschäftsjahr 2021 liege zwischen 61 und 66 Millionen.

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