Auch ohne Dachfläche, oder in Ergänzung zur klassischen Anlage, ermöglichen Solarfassaden die effiziente Nutzung von Solarenergie.
Solarenergie
Das Photovoltaikmodul ist traditionell auf Hausdächern zu finden, breitet sich jedoch nun auch auf die Fassaden von Wohnhäusern, sowohl klein als auch gross, aus. - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Solarfassaden können für Photovoltaik oder für Solarthermie genutzt werden.
  • Fassaden aus Dünnschichtmodulen ersetzen Putz und Dämmstoff eines Bauwerks.
  • Die Kosten liegen bei einem Neubau nur 20 Prozent höher als beim Bau einer herkömmlichen Fassade.
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Anders als klassische Dachanlagen ist eine Solarfassade vertikal in die Gebäudehülle integriert und generiert Energie über die Aussenwände eines Bauwerks. Diese Solarenergie kann zur Wärme- oder Stromerzeugung genutzt werden und als zusätzlicher Benefit die Dämmung des Gebäudes unterstützen oder ersetzen. Diese neue Technologie ermöglicht zahlreiche Optionen beim Neubau. Auch im Bereich Fassadensanierung und trägt zur langjährigen Energieeffizienz eines Gebäudes bei.

Bauart und Funktion von Solarfassaden

Solarfassaden aus Photovoltaikmodulen sind eine mögliche Variante, Solarenergie für die Stromproduktion zu nutzen. Diese werden zumeist aus Dünnschichtmodulen hergestellt. Sie sind leichter, flexibler und flacher, aber auch etwas teurer als die klassischen kristallinen Module für Dachanlagen. Es gibt verschiedenste Typen für den vertikalen Einsatz: bedruckbare, flexible und/oder farbige Solarzellen, auch transparente Module sind verfügbar.

Eine zweite Möglichkeit, die vertikal gewonnene Solarenergie zu nutzen, bietet sich in Form von Solarthermie. Hier wandeln speziellen Kollektoren die Solarenergie in Wärme für die Heizung oder Warmwasserproduktion um.

Als integrierter Teil der Fassade, ohne Hinterlüftung, als «Warmfassade» bezeichnet, ersetzen die Module den Putz sowie die Dämmung. Als vorgehängte, hinterlüftete, sogenannte «Kaltfassade» sind sie auf einem Ständersystem montiert und schützen das Gebäude vor Witterungseinflüssen.

Was sind die Vorteile von Solarfassaden?

Solarenergie mit Solarfassaden im Alt- und Neubau

Insbesondere im Neubau macht das Einplanen einer Solarfassade Sinn. Es entstehen keine zusätzlichen Kosten durch nachträglich angebrachte Trägersysteme. Die Dämmung wird nicht durch die Montage beschädigt und bei integrierten Paneelen ersetzen die Module Putz und Dämmstoff.

Bei Gebäudesanierungen sind die Kosten pro Quadratmeter verbauter Solarfassade deutlich höher als beim Neubau. Der zusätzliche Montageaufwand erhöht den Preis. Eine gute, aber teure Variante im Altbau sind Solarfliesen, die direkt im Putz verlegt werden.

Wie hoch sind die Kosten?

Generell sind Solarfassaden teurer als Dachanlagen. Bauart, Warm- oder Kaltfassade sowie Material, liegen die Kosten 20 Prozent höher als bei der Errichtung einer herkömmlichen Wand. Gerechnet auf die Betriebszeit und im Kontext steigender Energiepreise machen die zusätzlichen Auslagen aber nur einen Bruchteil ihres Einsparungspotentials aus. Das Nachrüsten bei Altbeständen ist auf die Jahre gerechnet rentabel.

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