Miran plädiert für Leitzins «im mittleren Zwei-Prozent-Bereich»
Stephen Miran, der vom US-Präsidenten nominierte neue Gouverneur der US-Zentralbank, spricht sich für einen Leitzins im mittleren Zwei-Prozent-Bereich aus.

Der von US-Präsident Donald Trump ausgewählte neue Gouverneur der US-Zentralbank Federal Reserve (Fed), Stephen Miran, hat sich für einen Leitzins «im mittleren Zwei-Prozent-Bereich» ausgesprochen. Er sei der Meinung, das sei der angemessene Leitzins, «fast zwei Prozentpunkte niedriger als die derzeitige Politik», sagte Miran am Montag in einer Rede vor dem Economic Club of New York, einer gemeinnützigen Organisation.
Die Fed hatte den Leitzins vergangene Woche um 0,25 Punkte auf eine Spanne zwischen 4,0 und 4,25 Prozent gesenkt; es war die erste Senkung in diesem Jahr. Trump hatte einen Zinsschnitt um drei Prozentpunkte verlangt, um Kredite billiger zu machen und Investitionen in den USA anzukurbeln.
Miran hatte bei der Sitzung des zuständigen Geldmarktausschusses der Fed als einziger Verantwortlicher eine deutlichere Leitzinssenkung um 0,5 Punkte gefordert. Am Montag sagte er in New York, er halte die Zinspolitik der Fed für zu restriktiv. Damit «riskieren wir unnötige Entlassungen und höhere Arbeitslosigkeit».
Miran kurz vor Amtsantritt als Fed-Gouverneur bestätigt
Miran hatte erst kurz vor der Sitzung den Amtseid als Mitglied des Fed-Gouverneursrats abgelegt. Der US-Senat hatte ihn mit der Mehrheit von Trumps Republikanern bestätigt. Er ist vorerst nur bis 31. Januar Mitglied der Fed, weil er einen vakant gewordenen Posten übernommen hat.
Seinen Posten als Wirtschaftsberater des Präsidenten lässt Miran vorerst nur ruhen. Er gilt unter anderem als Befürworter von Trumps aggressiver Zollpolitik. Dazu sagte er am Montag, «relativ kleine Veränderungen bei den Preisen einiger Güter» hätten «ein Mass an Besorgnis ausgelöst, das ich für unangemessen halte».