Die Migros wird die Social-Shopping-Plattform mit dem Namen «Amigos» nicht einführen. Nach Abschluss der Testphase stellt der Detailhändler den Dienst ein.
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Migros-Filiale (Archivbild) - sda - KEYSTONE/MELANIE DUCHENE
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Migros stellt «Amigos» nach einer gut anderthalbjährigen Testphase ein.
  • Die Plattform habe sich zu einer gewöhnlichen kommerziellen Shopping-Plattform entwickelt.
  • Die Gewerkschaft Unia begrüsst den Entscheid, fordert nun aber ein Konsultationsverfahren.

Seit April des letzten Jahres bietet die Migros in den Regionen Bern und Zürich den Online-Dienst «Amigos» an. Auf der Plattform können Migros-Kunden anderen Migros-Kunden einen Gefallen machen, indem sie für sie einkaufen. Doch damit ist nun Schluss, wie der Konzern heute Mittwoch bekanntgab.

Migros Amigos wird am 10. Dezember eingestellt

Das Unternehmen werde den Test am 10. Dezember abschliessen und den Dienst nicht einführen. In der Testphase gesammelten Erkenntnisse hätten gezeigt, dass sich das Angebot von einer Plattform im Sinne der Nachbarschaftshilfe weg entwickle. Nämlich hin zu einer gewöhnlichen kommerziellen Shopping-Plattform.

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Migros Amigos wird eingestellt. - Youtube/Migros

Dieses Modell stehe im Widerspruch zu der ursprünglichen sozialen Idee, schrieb das Unternehmen.

Unia begrüsst Entscheid

Die Gewerkschaft Unia begrüsste die Schliessung der von ihr als «Dumping-Lieferdienst» kritisierten Plattform. Denn sie habe auf scheinselbstständiger Arbeit und Dumpinglöhnen basiert.

Nun schulde die Migros den «Amigos»-Lieferanten Löhne, Auslagenersatz für die Nutzung privater Geräte und Fahrzeuge sowie Sozialversicherungsbeiträge. Zudem müsse ein Konsultationsverfahren eingeleitet werden, da es sich um eine Massenentlassung handle, forderte die Unia.

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