Migros Bank schreibt wegen höherer Kosten weniger Gewinn
Die Migros Bank verzeichnet im ersten Halbjahr 2025 einen Gewinnrückgang, obwohl der Ertrag stabil bleibt.

Die Migros Bank hat im ersten Halbjahr 2025 den Ertrag gehalten. Unter dem Strich verdiente das Institut wegen gestiegener Kosten aber deutlich weniger.
Der Geschäftserfolg als Mass für das operative Ergebnis sank im ersten Semester um 13 Prozent auf 161,7 Millionen Franken, wie dem am Dienstag veröffentlichten Semesterbericht der Migros Bank zu entnehmen ist. Unter dem Strich nahm der Gewinn um ebenfalls 13 Prozent auf 132,6 Millionen Franken ab.
Der Grund für den Rückgang waren die höheren Ausgaben: So nahm der Personalaufwand um 7,9 Prozent zu, der Sachaufwand sogar um knapp 17 Prozent. Die Cost/Income-Ratio verschlechterte sich in der Folge auf 53,5 von 47,4 Prozent.
Geschäftsaufwand und Prognose
In der Mitteilung ist von einem «temporären Anstieg» des Geschäftsaufwands die Rede. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen nach wie vor nur mit einem Anstieg im tiefen einstelligen Prozentbereich, wie es im Communiqué heisst.
Der Personalaufwand habe im ersten Semester hauptsächlich wegen nachgelagerter Effekt des Personalaufbaus im zweiten Halbjahr 2024 zugenommen. Und der Sachaufwand falle bei der Migros Bank aufgrund einer weiterentwickelten Projektportfoliosteuerung nun vermehrt im ersten Halbjahr an.
Stabil blieb hingegen der Geschäftsertrag: Dieser sank um lediglich 0,7 Prozent auf 399,7 Millionen. Im zentralen Zinsgeschäft resultierte dabei ein Rückgang des Nettoerfolgs um 3,5 Prozent auf 290,8 Millionen. Während die Hypothekarkreditnehmer von einer günstigeren Finanzierung profitiert hätten, sei die Verzinsung von Sparkonten nur zurückhaltend gesenkt worden, hiess es zur Begründung.
Kundenzuwachs und Ausblick
Der Erfolg im Kommissionsgeschäft legte hingegen vor allem dank eines besseren Anlagegeschäfts und einer dynamischen Entwicklung des Kartengeschäfts um 4,9 Prozent auf 61,3 Millionen zu. Die Bank betont, dass die Zahl der Kunden um 1,7 Prozent auf 1,2 Millionen gestiegen sei. Im Handelsgeschäft nahm der Erfolg um 7,9 auf 38,2 Millionen zu.
Die Kundenausleihungen stiegen in den ersten sechs Monaten um 1,8 Prozent auf 51,5 Milliarden Franken, wobei die Hypothekarforderungen um 2,0 Prozent zulegten. Die Kundeneinlagen erhöhten sich laut den Angaben um 1 Prozent auf 46 Millionen Franken.
Der Ausblick für das Gesamtjahr ist vage. Es werden «beträchtliche wirtschafts- und geopolitische Unsicherheiten» betont. Mit ihrer stabilen und breit diversifizierten Refinanzierungsstruktur sowie ihrer starken Eigenmittelausstattung sei die Bank aber finanziell und strategisch gut aufgestellt, um weiterhin Verlässlichkeit und Stabilität zu gewährleisten, heisst es lediglich.