Massive Mittelrückzüge von Schweizer und ausländischen Unternehmen

Keystone-SDA
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Zürich,

Die Desinvestitionen von Schweizer Unternehmen aus dem Ausland belief sich 2021 auf 111 Milliarden Franken. Im Vorjahr waren es 25 Milliarden.

Schweizer Franken
Die KOF prognostiziert durch die US-Zölle Einbussen für die Schweizer Wirtschaft. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Europa sind viele Holdingstandorte von Desinvestitionen betroffen.
  • Das Geld wandert teils zurück in die Schweiz.
  • Aber auch von hier wird Kapital abgezogen.

Unternehmen mit Sitz in der Schweiz haben 2021 erneut massiv Kapital von ihren ausländischen Tochterfirmen abgezogen. Aber auch ausländische Unternehmen zogen ihr Kapital aus der Schweiz ab.

Unterm Strich beliefen sich die Desinvestitionen von Schweizer Unternehmen aus dem Ausland 2021 auf 111 Milliarden Franken nach lediglich 25 Milliarden im Vorjahr, wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Freitag bekannt gab. Insbesondere seien Finanz- und Holdinggesellschaften für den Kapitalrückzug verantwortlich.

So hätten Konzernumstrukturierungen sowie die Liquidation von Tochtergesellschaften im Ausland zu umfangreichen Mittelrückzügen beim Beteiligungskapital geführt. Derweil baute die Industrie ihre Auslandsinvestitionen sogar um 18 Milliarden aus, in erster Linie die Chemie- und Kunststoffbranche.

Zypern, Irland und Luxemburg betroffen

Betroffen von den Desinvestitionen seien insbesondere Holdingstandorte in Europa gewesen, heisst es weiter. Besonders stark traf es Zypern, Irland und Luxemburg. Nur in wenigen europäischen Ländern sei mehr investiert als abgezogen worden, darunter Deutschland und Russland.

Die Regionen ausserhalb Europas hätten indes per Saldo mehrheitlich einen Zufluss an schweizerischen Direktinvestitionen verzeichnet. Dabei wurde am meisten in Asien mit 14 Milliarden Franken investiert, gefolgt Mittel- und Südamerika (11 Mrd) und den Vereinigten Staaten (7 Mrd).

Insgesamt betrug der Bestand an Direktinvestitionen im Ausland 1406 Milliarden Franken, wovon 93 Prozent Beteiligungskapital gewesen sei. Insgesamt verfügen die Finanz- und Holdinggesellschaften trotz der Rückzüge der vergangenen Jahre mit 502 Milliarden nach wie vor über den grössten Kapitalbestand im Ausland.

Schweiz gehört zu grössten Direktinvestoren

Traditionellerweise zählt die Schweiz zu den weltweit grössten Direktinvestoren. Gründe hierfür sind unter anderem die zahlreichen Hauptsitze grosser multinationaler Konzerne und die Attraktivität der Schweiz als Standort für ausländisch beherrschte Holdinggesellschaften.

Aber nicht nur Schweizer Unternehmen holen ihr Geld zurück, auch Ausländer ziehen Kapital aus der Schweiz ab. So beliefen sich die Desinvestitionen per Saldo 2021 auf 143 Milliarden Franken nach 151 Milliarden im Jahr 2020.

Dies ist gemäss SNB aber einzig auf die Mittelrückzüge bei Finanz- und Holdinggesellschaften zurückzuführen. Ausserhalb dieser Branche habe das Ausland die Investitionen per Saldo ausgebaut. Insgesamt betrug der Bestand an Direktinvestitionen aus dem Ausland in der Schweiz 1064 Milliarden Franken.

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