Als CEO der Ems-Chemie steht Magdalena Martullo-Blocher vor sinkenden Gewinnzahlen. Das Unternehmen setzt auf eine breitere Markterschliessung.
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Magdalena Martullo-Blocher, CEO der Ems-Chemie spricht an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Jahresumsatz der Ems-Chemie reduzierte sich um 10,4 Prozent.
  • Die gedrückte Konsumstimmung wirkt sich weiterhin auf den Umsatz aus.
  • Das Unternehmen will durch internen Ausbau gegensteuern.
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Ein schwieriges Jahr prägte die Ems-Chemie: Gewinn sowie Umsatz verringerten sich 2023. Aktionäre erhielten eine niedrigere Ausschüttung.

SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher verkündete als CEO des Unternehmens am Freitag die Zahlen: Der Umsatz reduzierte sich um 10,4 Prozent auf 2,19 Milliarden Franken. Mit der Bereinigung um Währungseffekte verringerte sich der Verkauf um 4,6 Prozent.

Den grössten Teil davon erzielt das Unternehmen mit Polymeren. Aus diesen werden vor allem Autoteile, aber auch etwa Skischuhe oder Spielkonsolen gefertigt. Der Auto-Sektor steht für rund 60 Prozent der Ems-Umsätze.

Autoindustrie mit Wachstum, übrige Industrien schwach

In der Autoindustrie sei der Chipmangel zwar inzwischen gelöst und die Autoproduktionszahlen 2023 lagen klar über Vorjahr. Die Kunden in anderen Industrien aber hatten wegen sinkender Aufträge ihre Lagerbestände reduziert und 2023 weniger bestellt, erklärte Ems-Chemie.

Erfolgreich realisierte Neugeschäfte hätten die Zurückhaltung der Konsumenten und Unternehmen, sowie den Effekt des starken Frankens nicht zu kompensieren vermocht.

In der Folge sanken bei der Ems die Gewinnzahlen das zweite Jahr in Folge. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT ging etwa konjunktur- und währungsbedingt um 19,4 Prozent auf 493 Millionen Franken zurück. Die entsprechende Marge sank um 2,5 Prozentpunkte auf 22,5 Prozent.

Martullo-Blocher sieht schwieriges erstes Halbjahr

Unter dem Strich stand ein Reingewinn von 461 Millionen Franken – ein Minus von 13,8 Prozent. Der Gewinn pro Aktie betrug 19,56 Franken. Davon werden insgesamt 16 Franken je Anteil als Dividende ausgeschüttet. Das sind 4 Franken weniger als im Vorjahr.

Für 2024 geht Ems von einem Nettoumsatz auf Vorjahreshöhe und einem Betriebsergebnis (EBIT) leicht über Vorjahr aus. Das konjunkturelle Umfeld dürfte aber weiterhin schwierig bleiben. Vor allem das erste Halbjahr dürfte aufgrund der gedrückten Konsumstimmung in Europa sehr verhalten ausfallen, denkt das Unternehmen.

Ems-Chemie geht trotzdem in Offensive

In diesem konjunkturell abgekühlten Marktumfeld konzentriere sich Ems auf eine breitere Erschliessung der Märkte, hiess es weiter. Die Ems fährt eine Vorwärtsstrategie: Das Unternehmen baut in allen drei Regionen den technischen Verkauf und die Entwicklung um mehr als 120 Mitarbeitende aus.

Diese «breit angelegte technische Verkaufsoffensive» treffe bei den Kunden auf ein grosses Bedürfnis. Sie zeige bereits erste Erfolge, betonte die Ems-Chemie.

Gleichzeitig laufe das 2021 angekündigte Investitionsprogramm plangemäss weiter. So habe am Hauptstandort in Domat/Ems eine Grossanlage mit einem deutlich tieferen Energieverbrauch ihren Betrieb «soeben» aufgenommen.

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