Die Zahl illegaler Arzneimittelimporte ist letztes Jahr leicht angestiegen. Swissmedic vermutet eine hohe Dunkelziffer.
Arzneimittel
Die illegalen Arzneimittelimporte haben leicht abgenommen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 1060 illegale Arzneimittelimporte wurden letztes Jahr an der Grenze abgefangen.
  • Es handelt sich vor allem um rezeptpflichtige Medikamente.
  • Laut Swissmedic gelangt rund die Hälfte der Importe illegal in die Schweiz.
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An der Schweizer Grenze sind letztes Jahr 1060 Sendungen mit gefälschten Potenzpillen und anderen illegalen Arzneimitteln sichergestellt worden. Swissmedic warnt einmal mehr vor den Gefahren solcher Substanzen.

Erektionsförderer machen nach wie über die Hälfte (59 Prozent) der illegalen Importe aus. Darauf folgen gemäss Swissmedic Medikamente mit Abhängigkeitspotential wie Psychopharmaka, Schlaf- und Beruhigungsmittel sowie andere medizinisch wichtige Präparate.

Mit einem Anteil von rund 45 Prozent stammten auch 2017 die meisten illegalen Sendungen aus Indien. Auch Singapur und Deutschland gehörten zu den wichtigsten Absender-Standorten. Besonders zugenommen haben Lieferungen aus Osteuropa, insbesondere solche aus Polen (+40 Prozent).

Zu den beschlagnahmten Produkten gehören viele medizinisch wichtige, verschärft rezeptpflichtige Medikamente, darunter Antibiotika, das starke Schmerzmittel Tramadol oder Präparate gegen Akne.

Spitze des Eisbergs

Die vom Schweizer Zoll beschlagnahmten Pakete stellen nur einen Bruchteil der gesetzwidrig eingeführten Heilmittel dar. Swissmedic geht davon aus, dass von geschätzten 40'000 Sendungen pro Jahr etwa die Hälfte illegal in die Schweiz kommt.

Die Behörden warnen aber vor Internetshops, die oft für "Originalpräparate zu günstigen Preisen" werben, aber nicht selten von kriminellen Organisationen kontrolliert werden. Wer solche Angebote nutze, riskiere nicht nur Gesundheitsschäden, sondern auch Kosten und in gravierenden Fällen ein Strafverfahren.

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