Die Realität holt die Investoren an den weltweiten Finanzmärkten einmal mehr ein - auch am Schweizer Aktienmarkt. Die Mischung der zahlreichen Belastungsfaktoren, die in den letzten Monaten immer wieder mal aufgekocht sind, sorgt zur Wochenmitte für klar tiefere Kurse. Der Leitindex SMI bewegt sich aktuell auf einem Niveau, das er zuletzt im Mai hatte.
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SMI schliesst im Minus ab. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ursachen für die zuletzt verstärkte Risikoaversion sind vielfältig: Allen voran steht noch immer der Kollaps des chinesischen Immobilienriesen Evergrande im Raum und die Möglichkeit, dass von einer Pleite ein Dominoeffekt ausgehen könnte.

Dies gelte umso mehr, weil sich nun auch Evergrande-Rivalen in Liquiditätsnöten befänden, heisst es in einem Kommentar.

Steigende Renditen, die hohen Rohstoffpreise und weiter zunehmende Inflationssorgen spielen ebenfalls eine Rolle. Sorgen bereiten auch die internationalen Störungen der Lieferketten. «So hat etwa der unerwartet starke Rückgang der Auftragseingänge in der deutschen Industrie deutlich gemacht, dass nicht nur die gestiegenen Rohstoffpreise ein Problem darstellen, sondern die Flaschenhals-Rezession tatsächlich ein realistisches Szenario darstellt», kommentiert ein Börsianer.

So hat der Schweizer Leitindex SMI bis zum Mittag mittlerweile annähernd 200 Punkte oder 1,7 Prozent eingebüsst. Auch an den anderen europäischen Märkten geht es zur Wochenmitte steil abwärts. So geben etwa der deutsche Dax oder der französische CAC 40 beide mehr als 2 Prozent nach.

Sie folgen damit den bereits schwächeren Vorgaben aus Asien, wo die Börsen am Mittwoch mehrheitlich in der Verlustzone geschlossen hatten. Auch für die Wall Street zeichnet sich am Mittwoch eine schwache Eröffnung ab.

Wie bereits in den letzten Wochen zu beobachten war, machen sich die steigenden US-Renditen speziell bei den sogenannten Wachstumsbranchen wie Technologie und Medtech negativ bemerkbar. Entsprechend führen hierzulande Werte wie AMS, Sonova oder Temenos mit Abgaben zwischen 3,7 und 2,5 Prozent die Verliererlisten an.

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