Im August fiel das Konjunkturbarometer der Konjunkturforschungsstelle um vier auf 86,5 Punkte. Das trübt die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft.
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Standard & Poor's (S&P) erwartet ein Wachstum von 0,8 Prozent für die Schweizer Wirtschaft. - KOF
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im August ist das Konjunkturbarometer der Schweiz um 4,0 weitere Punkte gesunken.
  • Damit liegt der Wert deutlich unter dem langfristigen Mittelwert von 100.
  • Dabei sind die konsumnahen Bereiche in erster Linie verantwortlich für den Rückgang.

Die Schweizer Wirtschaft schwächelt weiter. Im August sank das KOF-Konjunkturbarometer weiter deutlich. Für die nahe Zukunft lässt dies eine «wenig erfreuliche Entwicklung der Schweizer Wirtschaft» erwarten.

KOF Konjunkturforschungsstelle
Die Konjunktur in der Schweiz sank im August deutlich. - Konjunkturforschungsstelle ETH Zürich

Konkret fiel das Konjunkturbarometer der KOF im August um 4,0 auf 86,5 Punkte. Der Vormonatswert wurde dabei leicht nach oben revidiert.

Der neue Wert liege sehr deutlich unter dem langfristigen Mittelwert von 100. Das teilten die KOF-Ökonomen am Dienstag mit. Seit dem letzten Höchststand im Mai 2021 zeichnet sich nun eine seit vier Monaten ungebremste Abwärtsbewegung ab.

Der Wert liegt auch klar unter den Schätzungen: Von AWP befragte Ökonomen hatten den Wert nämlich deutlich höher im Bereich von 87,1 bis 92,0 Punkten prognostiziert.

Einbussen in den konsumnahen Bereichen und in der Industrie

Verantwortlich für den Rückgang sind laut KOF in erster Linie die Indikatoren aus den konsumnahen Bereichen. Aber auch das Verarbeitende Gewerbe (Industrie) und die Bauwirtschaft senden negative Signale. Bei den übrigen ins Barometer eingehenden Indikatoren zeigten sich dagegen kaum Veränderungen.

Im Produzierenden Gewerbe (Verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe) werde insbesondere die Lage bei den Vorprodukten und der Beschäftigung als problematisch eingeschätzt. Die Auftragslage und die aktuelle Produktion würden dagegen positiv beurteilt. Das weise auf Engpässe bei den Lieferketten und Rekrutierungsprobleme auf dem Arbeitsmarkt hin.

KOF-Konjunkturbarometer
Der Rückgang des Barometers ist in erster Linie auf Einbussen in den konsumnahen Bereichen zurückzuführen. Doch auch die Industrie hat mit der Wirtschaftlsage zu kämpfen. (Symbolbild) - Keystone

Im Verarbeitenden Gewerbe signalisiert gemäss den Angaben vor allem die Metallindustrie eine Verschlechterung. Aber auch die Elektro-, die Chemie- und die Textilindustrie vermelden Stimmungseintrübungen. Leicht positive Signale kommen hingegen aus der Holz- und der Papierindustrie.

Das KOF-Konjunkturbarometer ist ein Frühindikator für die Entwicklung der Schweizer Wirtschaft, der sich aus einer Vielzahl von Einzelindikatoren zusammensetzt. Diese werden über statistisch ermittelte Gewichte zu einem Gesamtindikator zusammengefasst.

Mit dem Einkaufsmanager-Index (PMI) wird am kommenden Donnerstag (1. September) ein weiterer wichtiger vorlaufender Konjunktur-Indikator veröffentlicht.

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