Kathy Riklin will erneut kandidieren, CVP ist dagegen
Schon seit 20 Jahren ist Kathy Riklin CVP-Nationalrätin. Entgegen ihren Versprechen will sie wieder antreten. Ihre Parteikollegen sprechen sich dagegen aus.

Das Wichtigste in Kürze
- CVP-Nationalrätin Kathy Riklin will ihren Sitz in der grossen Kammer behalten.
- Somit bricht die CVP-Nationalrätin erneut ihr Rücktrittsversprechen.
- Der Entscheid, zur Wiederwahl anzutreten, stösst in der Partei auf Kritik.
Vor zwei Jahren hatte CVP-Nationalrätin Kathy Riklin versprochen, das Amt nach ihrer fünften Legislaturperiode niederzulegen. Vor Kurzem gab sie bekannt: Sie möchte auch nach 20 Jahren im eidgenössischen Parlament im Herbst 2019 wieder zur Wahl antreten.
Bereits vor der Nomination zu den letzten Gesamterneuerungswahlen sicherte sie der Parteileitung zu, nach zwei Jahren zurückzutreten, um für eine jüngere Person Platz zu schaffen. Das Versprechen hat die Politikerin auch an der Nominationsversammlung abgegeben.
Barandun hat damit gerechnet
Der Rücktritt von Nationalrätin Barbara Schmid-Federer habe eine neue Ausgangssituation geschafft, so Riklin vor wenigen Tagen. Mittlerweile konnte Philipp Kutter, Kantonsrat, den Sitz von Schmid-Federer übernehmen. Somit wurde der Druck, selbst vorzeitig zurückzutreten, von Riklin genommen.
Wie CVP-Präsidentin Nicole Barandun gegenüber dem «Tages-Anzeiger» sagte, sei sie vom erneuten Meinungsumschwung Riklins nicht überrascht. Trotzdem: «Die Haltung der Partei ist klar. Es braucht einen Wechsel, wie benötigen eine Verjüngung.»
Keine netten Worte übrig
Die Nominierungschancen der 67-Jährigen sind schwach – so sehen es zumindest ihre Parteikollegen. Barandun etwa verweise auf die letzte Nomination, bei der Riklin bereits umstritten war. Zudem habe die Partei unterdessen eine Amtsbeschränkung von zwölf Jahren eingeführt. Laut Barandun «ein klares Signal».
Romeo Marinoni, Präsident der CVP Dürnten, nenne Riklin eine «Egoistin». Es sei nicht zu glauben – wieder habe sie versprochen, zurückzutreten, und wieder tue sie es nicht. Auf Anfrage der Zeitung habe Riklin lediglich mitgeteilt, dass sie von einer Amtszeitbeschränkung nichts halte.